Die Südstaaten der Euro-Zone müssen im laufenden Jahr über 130 Milliarden Euro aufbringen, nur um die Zinslast zu bezahlen, die ihre massiven Schuldenberge hervorrufen. Dieser Schuldendienst lähmt die Euro-Staaten und macht ihre Wirtschaft für die nächsten Jahre anfällig für externe Schocks.
Die Staaten der Euro-Peripherie müssen drei Mal mehr Geld für ihre Schulden aufbringen als der Rest der Eurozone, rechnet die FT vor und bezieht sich dabei auf Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF). Obwohl Griechenland vergangene Woche wieder zurück an die Finanzmärkte geschafft hat, hat die Euro-Krise nachhaltigen Schaden angerichtet, der auch in den kommenden Jahren noch zu spüren sein wird (mehr hier).
In den meisten Krisenländern fallen die Zinsen für neue Kredite an den Finanzmärkten derzeit leicht. Die hohe Verschuldung und die schwache Wirtschaft in den Ländern lassen die Zinslast in Portugal, Irland, Zypern, Italien, Spanien und Griechenland dennoch weiter steigen.
Für jeden Euro, den der Staat einnimmt, muss er den Daten des IWF zufolge fast 10 Cent für seinen Schuldendienst aufbringen. Der gleiche Schuldendienst liegt bei dem Rest der Eurozone nur bei 3,5 Cent pro Euro. Die Berechnungen beziehen sich auf die nächsten fünf Jahre.
Die hohe Zinslast auf den Schuldenberg der Südstaaten vermindert deren Möglichkeit, Investitionen zu tätigen und die sozialen Netzwerke aufrecht zu erhalten. Portugal gibt dieses Jahr 7,3 Milliarden Euro aus, um die Schuldzinsen zu bezahlen. Das übersteigt die Ausgaben für Bildung und ist fast genau so viel, wie der Staat für das Gesundheitssystem ausgibt.
„Es wird für die nächsten Jahre noch sehr schwer werden“, sagte Antonio Garcia Pascual, Senior Analyst bei Barclays. Da helfen „nur radikale Reformen“ oder eine „Umschichtung der Schulden“, so Pascual.