Finanzen

Commerzbank kassiert Niederlage im Streit mit Ex-Vorstand Sieber

Das Landgericht Frankfurt hat die Abberufung des ehemaligen Commerzbank-Vorstandes Sieber für unwirksam erklärt. Wird das Urteil rechtskräftig, muss die Commerzbank den Manger bis 2017 bezahlen.
24.04.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Die Commerzbank hat in dem Streit um die Abberufung des ehemaligen Personalvorstands Ulrich Sieber eine Niederlage erlitten. Das Landgericht Frankfurt habe den Schritt für unwirksam erklärt, sagte Siebers Anwalt am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht von "Spiegel Online". Die Commerzbank will Rechtsmittel gegen die Entscheidung prüfen.

Der Aufsichtsrat der Commerzbank hatte im November gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter beschlossen, Sieber als Personalvorstand und Arbeitsdirektor abzuberufen. Sein Vorstandskollege Jochen Klösges entging seiner drohenden Abberufung mit einem freiwilligen Rückzug. Den Ausschlag gab bei der Abstimmung das Votum von Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller, der sein Doppelstimmrecht in die Waagschale warf. Der Vorstand schrumpfte auf sieben von neun Mitgliedern. Die Commerzbank hatte ihr Vorhaben mit der Verkleinerung der Bank und dem beschlossenen Abbau von 5200 Arbeitsplätzen begründet. Das müsse sich auch im Vorstand widerspiegeln.

Vor dem Landgericht ging es darum, ob die Verkleinerung des Vorstands als "wichtiger Grund" für eine Abberufung ausreichend ist oder nicht. Die Commerzbank erklärte, sie sei nach wie vor davon überzeugt, dass die Abberufung aus wichtigen Gründen inhaltlich und formell richtig gewesen sei. Würde das Urteil des Landgerichts rechtskräftig, müsste die Commerzbank Sieber wieder einstellen und seinen bis 2017 laufenden Vertrag erfüllen.

Die Commerzbank war erst vor wenigen Wochen in die Schlagzeilen geraten: Die Bank schüttete für das Jahr 2013 mehr Boni an ihre Banker aus, als sie mit ihren Geschäften verdient. Die Bonuszahlungen übersteigen den Gewinn um das Dreifache. Der deutsche Steuerzahler ist Mehrheitseigner der Bank, weil die Bank in der Finnazkrise mit Steuermitteln gerettet werden musste (mehr dazu hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis unter Druck nach Handelsabkommen
12.05.2025

Im Zollkonflikt zwischen den USA und China stehen die Zeichen auf Entspannung. Die Verunsicherung am Markt wird kleiner, der sichere Hafen...

DWN
Politik
Politik Friedensoffensive: Selenskyj lädt Putin zu persönlichem Treffen in die Türkei ein
12.05.2025

Selenskyjs persönliches Gesprächsangebot an Putin in der Türkei und sein Drängen auf eine sofortige, 30-tägige Feuerpause setzen ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Entspannung im Handelskrieg? China und USA nach Genf optimistisch
12.05.2025

Bei ihren Zollgesprächen haben China und die USA nach Angaben der chinesischen Delegation eine „Reihe wichtiger Übereinstimmungen“...

DWN
Technologie
Technologie Das Ende von Google? Warum SEO dennoch überleben wird
12.05.2025

Künstliche Intelligenz verändert die Online-Suche radikal – doch wer jetzt SEO aufgibt, riskiert digitalen Selbstmord.

DWN
Politik
Politik Großbritanniens leiser EU-Kurs: Rückkehr durch die Hintertür?
12.05.2025

Offiziell betont die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer weiterhin die Eigenständigkeit Großbritanniens nach dem...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands Zukunft? Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...