Politik

Ukraine soll 17 Milliarden Dollar IWF-Kredite erhalten

Lesezeit: 1 min
24.04.2014 10:11
Die Ukraine wird voraussichtlich Kredite im Umfang von 17 Milliarden Dollar vom IWF erhalten. Dies fordert ein aktueller IWF-Bericht. Im Gegenzug muss die Ukraine die Erdgas-Subventionen beenden und Kürzungen im Haushalt durchführen.
Ukraine soll 17 Milliarden Dollar IWF-Kredite erhalten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein IWF-Bericht befürwortet einen Kredit an die Ukraine im Umfang von 17 Milliarden Dollar. Damit soll die Führung in Kiew ihre Schulden zahlen. Die Wirtschaft des Landes wird laut IWF dieses Jahr um 5 Prozent schrumpfen.

Die Autoren des Berichts schlagen vor, dass die Kredite bei einem Treffen des IWF-Exekutivdirektoriums am 30. April beschlossen werden, zitiert Bloomberg Regierungsbeamte. Die 24 IWF-Direktoren haben den Vorschlag bereits erhalten.

Der IWF-Kredit würde den Weg frei machen für zusätzliche Finanzhilfen der EU, der USA und anderer Geldgeber. Nach wochenlangen Gesprächen mit der Führung in Kiew sind die IWF-Beamten zu der Erkenntnis gelangt, dass die Ukraine Kredite im Umfang von 17 Milliarden Dollar braucht.

Unterdessen eskalieren die Spannungen in der Ukraine weiter. Russlands Außenminister Lawrow hat Vergeltung angekündigt, sollten russische Bürger zu Schaden kommen. Die Führung in Kiew hat eine neue Offensive gegen die pro-russischen Separatisten gestartet (mehr hier).

„Das ist eine Sorge, dass die sich verschlimmernde politische Situation in der Ukraine den Erfolg des Programms beeinträchtigen könnte“, sagte Paulo Nogueira Batista, der Vertreter Brasiliens und zehn anderer Staaten im IWF-Exekutivdirektorium.

Der IWF-Bericht beschreibt auch die wirtschaftlichen Aussichten, den Umfang des Finanzbedarfs und die politischen Maßnahmen, welche die Ukraine im Gegenzug zu den Krediten umsetzten muss. So soll die Wirtschaft des Landes um 5 Prozent schrumpfen.

Zu den Maßnahmen, die der IWF fordert, gehören ein flexibler Währungskurs, ein Ausstieg aus den Erdgas-Subventionen und allmähliche Kürzungen im Haushalt. Einige Sparmaßnahmen hat das Parlament in Kiew bereits beschlossen.

„Die Bedingungen, unter denen wir ein Programm starten, sind, dass das Land seine Verpflichtungen zur Wiederherstellung seiner finanziellen Situation einhält, damit es sich selbst finanzieren kann, sich refinanzieren kann und ohne Unterstützung des IWF operieren kann“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am 10. April im Hinblick auf die Ukraine.

In der Ukraine finden am 25. Mai Präsidenten-Wahlen statt. Die neue Regierung wird die Forderungen des IWF umsetzen müssen. Seit 2008 hat der IWF zweimal Kredite an die Ukraine eingefroren, weil die Regierungen vereinbarte Maßnahmen nicht umsetzten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...