Am Freitag teilte die drittgrößte Fluggesellschaft IAG mit, dass sie derzeit an einer Aufstellung eines Notfallplanes arbeite – für den Fall, dass Spanien den Euro verlässt. Bis jetzt hat sich kaum ein Blue-Chip-Unternehmen öffentlich so konkret zu der Gefahr eines Euro-Zusammenbruchs geäußert. IAG teilte mit, dass eine Eurozonen-Krisenmanagement Gruppe diesbezüglich mit einem Projekt begonnen habe. Dieses solle untersuchen, welche Auswirkungen ein Verlassen Spaniens auf jeden einzelnen Bereich der Fluggesellschaft hätte. Alle zwei Wochen kommt die Gruppe zusammen.
Die IAG ist die Muttergesellschaft der spanischen Iberia und der British Airways. Neben der Erarbeitung eines Notfallplanes hat die Fluggesellschaft auch ihre Exposition gegenüber spanischen Banken auf 3 Prozent reduziert. Die Forderung gegenüber Banken aus Griechenland, Irland, Portugal und Italien hatte sie bereits zuvor auf eine Million Euro verringert.
Vor allem steht die spanische Tochter Iberia derzeit im Blickpunkt. Geschäftsführer Willie Walsh spricht von „tiefen und strukturellen“ Problemen bei Iberia. „Alle Teile des Iberischen Netzwerks sind unrentabel und wir müssen alles umstrukturieren.“ Es bestehe ein großer Unterschied zwischen den beiden Tochtergesellschaften Die Rezession in Spanien drückt stark auf das Geschäft der Iberia. „British Airways hat trotz steigender Treibstoffpreise einen operativen Gewinn während Iberia ihre Verluste vertieft." Doch British Airways konnte die Verluste der spanischen Schwester nicht wettmachen. IAG hatte im zweiten Quartal einen operativen Verlust vor Steuern in Höhe von 42 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum konnte die Fluggesellschaft einen operativen Gewinn von 134 Millionen Euro einfahren.