Politik

Eurokrise erfasst nun auch Finnland

Lesezeit: 1 min
06.08.2012 22:40
Finnlands Wirtschaft wird im kommenden Jahr lediglich zwischen null und einem Prozent wachsen. Damit ist die Eurokrise nun auch im letzten vollständig stabilen Staat angekommen. Auch die Forderung nach Sicherheiten für die Eurorettung konnten die Finnen damit nicht vor Steuererhöhungen bewahren.
Eurokrise erfasst nun auch Finnland

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Wirtschaft in Finnland wird im kommenden Jahr weniger stark wachsen als bisher angenommen. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum wurde nun auf unter ein Prozent herabgesetzt. Bisher erwartete Finnland ein Wachstum von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2013. Inzwischen rechnet die finnische Finanzministerin Jutta Urpilainen nur noch mit einem Wachstum zwischen null und einem Prozent.

Damit hat die Eurokrise auch das letzte stabile Euroland voll erfasst. Finnland ist das letzte Land der Eurozone dessen Kreditwürdigkeit mit einem Triple-A bewertet wird und dessen Ausblick als „Stabil“ gilt. Deutschlands Ausblick wurde aufgrund der hohen Belastung durch die Eurorettung erst kürzlich auf „Negativ“ gesenkt (mehr hier).

Bis zum Jahr 2015 will Finnland sein Defizit vollständig beseitigt haben. Um dieses Ziel trotz des schlechten wirtschaftlichen Umfelds in Europa zu erreichen, hat die finnische Regierung Sparmaßnahmen in der Höhe von 1,2 Milliarden Euro beschlossen. Weitere 1,2 Milliarden Euro sollen über Steuererhöhungen in des Staatshaushalt kommen.

Urpilainen hat nun weitere Steuererhöhungen angekündigt, um noch über Reserven zu verfügen, sollte sich die finnische Wirtschaft weiter schlecht entwickeln. Bisher konnte sich Finnland vor negativen Auswirkungen der Eurozone vor allem deshalb bewahren, weil es für seine Unterstützung angeschlagener Euroländer erfolgreich Sicherheiten gefordert hatte. Für die Stützung der spanischen Banken konnte Urpilainen für Finnland als einziges Geberland Sicherheiten durchsetzen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Panorama
Panorama Migration, Terrorgefahr und Krieg: Die größten Sorgen der EU-Bürger
24.11.2024

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird von Menschen in Osteuropa als ernste Bedrohung wahrgenommen. Doch betrachtet man die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Wo die Probleme in Deutschland liegen und was passieren muss
24.11.2024

In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren größere Versäumnisse, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft, die das Wachstum...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...