Politik

Polen fordert von Deutschland härteren Kurs gegen Russland

Lesezeit: 1 min
10.05.2014 09:51
Der polnische Präsident Bronislaw Komorowski fordert von Deutschland mehr Druck auf Moskau. Europa müsse entschlossen handeln, wenn vor der Haustür ein Staat mit militärischer Macht erpresst wird. Manche Politiker in Deutschland suchten einen weichen Kurs gegenüber Putin, was für Polen schwer zu akzeptieren sei.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Ukraine-Krise fordert der polnische Präsident Bronislaw Komorowski von Deutschland einen härteren Kurs gegenüber Russland.

"Ich habe wenig Verständnis für die Art, wie manche in Deutschland heute auf Russland schauen", sagte Komorowski der Bild-Zeitung laut Vorabbericht vom Freitagabend. "Es entsteht der Verdacht, dass manche Politiker in Deutschland einen Weg in der Außenpolitik suchen, der für uns Polen schwer zu akzeptieren ist." Sein Land wünsche sich von der Bundesregierung mehr Entschlossenheit, um den Konflikt zügig beizulegen, damit Europa und seine Nachbarn auch in Zukunft ohne Angst leben könnten.

Komorowski sprach sich für mehr Druck auf die Regierung in Moskau aus. Die bereits verhängten Sanktionen des Westens zeigten zwar erste Erfolge. Dennoch sei die Frage, ob man nicht mehr tun müsse. "Es ist besser, das Feuer jetzt zu löschen, als zu warten, bis sich der Flächenbrand auf andere Staaten ausdehnt."

Europa stehe für Werte wie Freiheit, Demokratie, Bürger- und Menschenrechte. "Da können wir nicht tatenlos bleiben, wenn direkt vor unserer Haustür ein Staat mit aller Brutalität und militärischer Macht erpresst wird." Wenn in der Ukraine eine friedliche Lösung gelinge, hätten in wenigen Jahren auch Moldawien und Georgien eine Perspektive für Demokratie, Freiheit und Wohlstand.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag militärische Stärke demonstriert: Nach der Abnahme der Parade in Moskau anlässlich des Siegs über Nazi-Deutschland (mehr hier) besuchte er die Halbinsel Krim erstmals seit deren Eingliederung in die Russische Föderation (hier).

Am Sonntag planen pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine zudem eine Volksabstimmung über eine Loslösung von der pro-westlichen Übergangsregierung in Kiew (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...