Politik

Massenklage: Anti-Baby-Pillen können Bayer Milliarden kosten

Mehr als 11.000 Klagen richten sich in den USA gegen den größten deutschen Pharmakonzern Bayer. Grund ist die vergleichsweise hohe Thrombosegefahr der Anti-Baby-Pillen des Unternehmens. Zunächst sollen mehr als 100 Millionen zur Beilegung hunderter Fälle gezahlt werden. Doch insgesamt werden Kosten in Milliardenhöhe entstehen, glauben Analysten.
13.04.2012 15:40
Lesezeit: 1 min

Mindestens 110 Millionen Dollar soll Bayer in den USA zahlen, damit rund 500 Klagen wegen der Anti-Baby-Pillen Yaz und Yasmin gegen das größte deutsche Pharmaunternehmen beigelegt werden. Doch das sei noch nicht alles, was auf Bayer zukomme. „Der Vergleich impliziert, dass die gesamte Belastung mehr als zwei Milliarden Euro betragen könnte“, erklärt ein Sprecher von J.P. Morgan. Denn insgesamt belaufe sich die Zahl der Klagen in den USA auf über 11.000.

Grund für die Klagen ist die Annahme der Thrombose-Gefahr von Drospirenonhaltigen Medikamenten, zu denen die Anti-Baby-Pillen von Bayer gehören. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg sei Bayer bereit, durchschnittlich 220.000 Dollar pro Fall zu zahlen, um dem Rechtsstreit endgültig ein Ende zu machen. Bayer selbst wollte zu dem Rechtsstreit in den USA keine Angaben machen.

Die Aktie blieb von der Entwicklung nicht unberührt. Die Bayer-Aktie verlor ein Prozent und sank auf 51,28 Euro. Um noch weitere Kosten zu vermeiden, will der Konzern nun Warnhinweise in den Beipackzetteln platzieren. Die Frauen sollen darin aufgefordert werden, mit ihren Ärzten über mögliche Risiken zu sprechen. Auch soll hierin schon erwähnt werden, dass die Thrombose-Gefahr bei den Anti-Baby-Pillen von Bayer höher sei als bei anderen Verhütungsmitteln.

Mehr zum Thema:

Billiges Fast-Food: 2020 werden 75 Prozent der US-Amerikaner fettleibig sein

USA: Massiver Abbau von Stellen im öffentlichen Dienst

US-Arbeitsmarkt: Zahl der neuen Jobs deutlich unter den Erwartungen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...