In der Ukraine zeichnet sich eine hohe Beteiligung an der Präsidentenwahl ab. Bei sonnigem Wetter strömten die Menschen am Sonntag in die Wahllokale. Insgesamt sind rund 36 Millionen Ukrainer aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen, der die Nachfolge des im Februar abgesetzten Staatsoberhaupts Viktor Janukowitsch antreten soll. Die Abstimmung wird von mehr als 1000 Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht.
Ein anderes Bild bot sich in der östlichen Donezk-Region. In der Ostukraine haben pro-russische Separatisten zwei unabhängige Republiken ausgerufen. Sie lehnen die Wahl ab. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, waren dort lediglich 20 Prozent der Wahllokale offen. In der Stadt Donezk war eine Stimmabgabe gänzlich unmöglich, alle Wahllokale blieben geschlossen. Eine Einwohnerin machte ihrem Unmut Luft.
„Wir hoffen und haben hoffentlich in den letzten Tagen viel dafür getan, dass möglichst viele Menschen wählen können auch in der Ostukraine. Und wir hoffen auf einen Wahlausgang, den die OSZE am Ende als eine Wahl bezeichnet, die anerkannt werden kann. Und wir hoffen darauf, dass wenn die OSZE zu diesem Urteil kommt, dass dann auch in der Ostukraine und in Russland akzeptiert wird, dass das eine Wahl war, eine Wahl mit einem Ausgang und dieser Ausgang respektiert wird“, so Außenminister Frank-Walter Steinmeier.