Unternehmen

Frankreich stellt TTIP wegen Milliardenstrafe für BNP Paribas in Frage

Die von den USA verhängte 10-Milliarden-Dollar-Strafe gegen die französische Großbank stelle auch Verhandlungen zu TTIP in Frage. Dies sei ein Beispiel einer unfairen und einseitigen Entscheidung, so Außenminister Fabius. Hintergrund der Strafe sind Finanzgeschäfte der BNP mit dem Iran.
03.06.2014 12:34
Lesezeit: 1 min

Die drohende 10-Milliarden-Dollar-Strafe für die französische Großbank BNP Paribas in den USA ruft die Regierung in Paris auf den Plan. Frankreich werde die Interessen des Bankhauses verteidigen, sagte Außenminister Laurent Fabius am Dienstag dem Fernsehsender France 2 zwei Tage vor dem erwarteten Staatsbesuch von US-Präsident Barack Obama. „Diese Zahlen sind nicht angemessen“, betonte Fabius.

Die drohende Höhe der Strafe werfe auch Fragen zu den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union auf. „Hier würden wir ein Beispiel einer unfairen und einseitigen Entscheidung haben. Dies wäre ein extrem schwerwiegendes Problem.“ Wenn die Geldmittel von BNP beeinträchtigt würden, hätte dies eine Einschränkung von Krediten vor allem für französische Firmen zur Folge, sagte Fabius.

Nach Angaben des Wall Street Journal von vergangener Woche peilt das US-Justizministerium wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen eine Strafe von mehr als zehn Milliarden Dollar an. Das wäre doppelt so viel wie bislang angenommen und würde die Rückstellungen des Geldhauses um ein Vielfaches übersteigen. Hintergrund sind Finanzgeschäfte der BNP mit dem Iran.

Die USA prüfen, ob Geldhäuser wie auch die Deutsche Bank gegen amerikanische Sanktionen verstoßen haben, mit denen die Islamische Republik im jahrelangen Atomstreit zum Einlenken gezwungen werden sollte. Mehreren Instituten wurden deshalb bereits Strafen aufgedrückt.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...