Im nordspanischen Baskenland bildeten am Sonntag rund 100.000 Personen eine Menschenkette. Sie forderten das Selbstbestimmungsrecht der baskischen Nation und die Unabhängigkeit der Region von Spanien. Zudem haben Katalanen in mehreren europäischen Städten für die Unabhängigkeit ihrer im Osten Spaniens gelegenen Heimatregion demonstriert.
Die fast 123 Kilometer lange Menschenkette im Baskenland reichte von der Separatistenhochburg Durango bis hin nach Pamplona im baskischsprachigen Navarra. An der Menschenkette nahmen auch Politiker der Separatistenpartei Bildu und Parlamentarier der nationalistischen PNV-Partei teil, die im Baskenland regiert.
Die Kundgebung stand unter dem Motto „Wir sind eine Nation, wir haben Recht auf Selbstbestimmung, es ist der Moment der Bürger“, berichtet Der Standard. Die Teilnehmer forderten einen neuen baskischen Staat, der alle baskischsprachigen Regionen des Baskenlandes, Navarras und des französischen Baskenlandes vereinen solle. Neben der baskischen Flagge waren auch zahlreiche katalanische und schottische Fahnen zu sehen.
Im September des vergangenen Jahres forderten auch Kataloniens Separatisten in einer 400 Kilometer langen Menschenkette die Unabhängigkeit ihrer Region. Nun nehmen die baskischen Separatisten den von den Katalanen eingeschlagenen, friedlichen Weg in die Unabhängigkeit zum Vorbild.
Die in Katalonien regierenden Nationalisten von Ministerpräsident Artur Mas wollen am 9. November gegen den Willen der spanischen Zentralregierung in Madrid ein Unabhängigkeitsreferendum durchführen (mehr hier).
Mit Menschentürmen haben Katalanen in mehreren Städten Europas am Sonntag für Unabhängigkeit demonstriert. Die Teilnehmer stellen sich dabei in einem Kreis auf und nehmen weitere Menschen auf ihre Schultern, sodass ein mehrstöckiger Turm entsteht.
Unter anderem gab es solche Aktionen in Berlin, München, Brüssel, Genf, London, Paris und Rom. Organisiert hatte die Aktion der katalanische Kulturverein Omnium Cultural, um für ein Unabhängigkeits-Referendum für Katalonien zu werben.
Auf dem Berliner Alexanderplatz bauten sich am Sonntag mehr als 150 Menschen zu etwa 20 Meter hohen Türmen auf. Der aus Katalonien stammende Trainer des FC Bayern München, Pep Guardiola, las eine Erklärung für die Unabhängigkeit vor.