Unternehmen

Starker Anstieg von Lebensmittel-Preisen erwartet

Die Lebensmittelpreise werden aufgrund der zunehmenden weltweiten Nachfrage stärker steigen. Die vermehrte Nutzung von Ackerland zum Anbau von Biokraftstoffen beschleunigt die Verteuerung. Wirtschaftsinstitute rechnen schon für 2015 mit einer Verdopplung der Teuerungsrate.
13.06.2014 14:32
Lesezeit: 1 min

Der Einzelhandelsverband HDE erwartet wieder stärker steigende Preisen. „Die weltweit anziehende Nachfrage, die zunehmende Nutzung von Ackerland für die Produktion von Biokraftstoffen sowie die Folgen des Klimawandels legen das nahe“, sagte Sprecher Kai Falk.

Für etliche Lebensmittel mussten die Verbraucher auch im Mai tiefer in die Tasche greifen - darunter für Molkereiprodukte wie Quark (+15,2 Prozent), Schnittkäse (+14,8) und frische Milch (+8,7). Fisch und Süßwaren kosteten ebenfalls mehr.

Nahrungsmittel dämpften im Mai erstmals seit drei Jahren die Teuerung, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Für sie wurden im Schnitt nur noch 0,5 Prozent mehr verlangt, nach einem Plus von 4,4 Prozent im Jahr 2013. Günstige Witterungsbedingungen sorgten im Frühjahr für gute Ernten. Dadurch verbilligte sich Gemüse um 9,4 Prozent, darunter Kopf- oder Eisbergsalat um 39,2 Prozent, Paprika um 28,1 Prozent, Tomaten um 17,0 Prozent und Kartoffeln um 8,1 Prozent. Auch Eier und Fleisch waren günstiger zu haben.

Zudem wurden die Verbraucher wie schon den in Vormonaten von billigeren Treibstoffen entlastet. Benzin und Diesel kosteten 2,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, leichtes Heizöl sogar 3,1 Prozent. Strom verteuerte sich hingegen um 1,8 und Gas um 0,4 Prozent. Auch Tanken und Heizen könnte wieder teurer werden: Der Vormarsch islamistischer Kämpfer im Irak trieb den Ölpreis am Freitag auf den höchsten Stand seit September 2013 (mehr hier).

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt für 2015 wegen des erwarteten kräftigen Aufschwungs eine deutlich höhere Teuerungsrate voraus. „Während die Arbeitslosenquote wieder sinkt, verstärkt sich der Preis- und Lohnauftrieb“, erklärten die Ökonomen. Die Inflationsrate werde dann mit 2,2 Prozent knapp doppelt so hoch ausfallen wie in diesem Jahr mit durchschnittlich 1,2 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...