Unternehmen

Wegen Ukraine: Bundesregierung schließt Gaspreis-Erhöhung nicht aus

Die Bundesregierung erwartet nur geringe Auswirkungen des russischen Gas-Stopp auf die Energie-Preise in Deutschland. Gas- und Strompreise sind an der Börse bereits gestiegen. Die Regierung glaubt nicht an Engpässe, weil die Ukraine versprochen hat, das für die EU bestimmte Transitgas nicht umzuleiten.
16.06.2014 13:08
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung will nach dem russischen Gas-Stopp für die Ukraine Auswirkungen auf den Gaspreis in Deutschland nicht ausschließen. Ein Sprecher des Wirtschaftsministerium bezeichnete die Wahrscheinlichkeit für Gaspreissteigerungen als "begrenzt". Es werde demnach "kaum größeren Auswirkungen" auf den Preis geben. Auch befürchtet das Ministerium keine Lieferengpässe für Deutschland, denn die Ukraine habe betont, sie werde russisches Transitgas für Westeuropa nicht umleiten.

An der Börse schoss nach Abdrehen des russischen Gashahns der Preis für  britisches Erdgas um 6,7 Prozent in die Höhe. Auch auf die Strompreise hat sich die Krise bereits ausgewirkt, sie stiegen am Montag um 0,9 Prozent.

Die Energieversorgung in Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesregierung durch den Stopp der russischen Gaslieferungen an die Ukraine derzeit nicht gefährdet. "Eine Gefährdung der Versorgungssicherheit in Deutschland können wir auch durch die neue Entwicklung nicht erkennen", sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag.

Auch der österreichische Erdöl- und Gaskonzern OMV hat die Einstellung russischer Gaslieferungen bislang noch nicht zu spüren bekommen. "Es gibt keine Auswirkungen auf die Gaslieferungen", sagte ein OMV-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Unterbrechungen würden sich bemerkbar machen, indem der Druck in den Gasleitungen absinke, was derzeit nicht der Fall sei.

Die Gasspeicher des Konzerns seien nach einem milden Winter gut gefüllt und die Versorgung der Alpenrepublik etwa ein halbes Jahr abgesichert. Österreich bekommt etwa die Hälfte des benötigen Gases aus Russland. Die Leitungen verlaufen von Russland vorwiegend über die Ukraine. Russland hat nach ukrainischer Darstellung seine Gaslieferungen an das Nachbarland am Montag eingestellt. Die Ukraine garantiere dennoch, dass die europäischen Kunden Russlands zuverlässig über Pipelines in der Ukraine Gas erhielten. Das Land habe so viel Gas in den Speichern, dass die Versorgung bis Dezember sichergestellt sei. In der Nacht zum Montag waren Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über die Begleichung von Schulden sowie den künftigen Gaspreis gescheitert. Der russische Staatskonzern Gazprom besteht deswegen auf Vorkasse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...