Unternehmen

IKB fordert Schadensersatz von Ex-Vorständen

Die IKB verlangt von ihren ehemaligen Vorständen Schadenersatz. Sie hätten beim Ausbruch der Finanzkrise nicht rechtzeitig über die Risiken für die Bank informiert. Die IKB wurde damals mit 12 Milliarden Euro Steuergeld gerettet.
18.06.2014 14:51
Lesezeit: 1 min

Die in der Finanzkrise vom Staat gerettete Mittelstandsbank IKB geht gegen ihre ehemaligen Vorstände vor. Eine Sonderprüfung habe ergeben, dass diese beim Ausbruch der Krise vor sieben Jahren ihre Pflichten verletzt hätten, erklärte die Düsseldorfer Bank am Mittwoch. Die Manager hätten es im Juli 2007 unterlassen, eine gesetzlich vorgeschriebene Ad-hoc-Mitteilung zu verschicken. Der Aufsichtsrat werde deshalb gegen Ex-Chef Stefan Ortseifen und andere ehemalige Vorstände Schadenersatzansprüche geltend machen.

Die IKB war 2007 als erste deutsche Bank in den Strudel der Finanzkrise geraten, weil sie sich mit Investments in den USA verzockt hatte. Ex-Chef Ortseifen wurde 2010 zu einer Bewährungs- und Geldstrafe wegen Marktmanipulation verurteilt, weil er die Lage der Bank aus Sicht des Gerichts im Juli 2007 bewusst zu positiv dargestellt hat. In einer Pressemitteilung habe er fälschlicherweise der Eindruck vermittelt, dass die Subprime-Krise in den USA schadlos an der IKB vorbeigehe. Ortseifens Anwalt wollte sich am Mittwoch nicht zu den Schadenersatzforderungen der IKB äußern, da ihm der Sonderprüfbericht noch nicht vorliege.

Die IKB erhielt in der Finanzkrise staatliche Garantien von zwölf Milliarden Euro, die ihr das Überleben sicherten. Anschließend wurde die Bank an den Finanzinvestor Lone Star verkauft, der Risiken abbaute und das Institut wieder ganz auf den Mittelstand ausrichtete.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...