Unternehmen

VW-Chef Winterkorn ist bestbezahlter Manager in Europa

Kein Top-Manager in Europa verdient mehr als Martin Winterkorn. Der Volkswagen-Chef bekommt jedes Jahr 13,2 Millionen Euro und steht damit unangefochten an der Spitze der Gehalts-Rangliste aller Vorstandschefs der 77 größten börsennotierten Unternehmen.
20.06.2014 16:19
Lesezeit: 1 min

Kein Top-Manager eines europäischen Großkonzerns verdient mehr als Martin Winterkorn. Der Volkswagen -Chef steht mit 13,2 Millionen Euro unangefochten an der Spitze der Gehalts-Rangliste aller Vorstandschefs der 77 größten börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union, der Schweiz und Großbritannien.

Das geht aus einer Reuters exklusiv vorliegenden Studie der Vergütungsberatung hkp hervor, die die Geschäftsberichte für das Jahr 2013 ausgewertet hat. Doch Winterkorn ist als Deutscher eine Ausnahme: Die höchsten Gehälter werden im Schnitt in der Schweiz und in Spanien gezahlt, am besten zahlen die Pharma- und die Konsumgüterbranche. Auf Rang zwei liegt folgerichtig der CEO des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, Joseph Jimenez, mit 10,5 Millionen Euro.

Beim Blick auf die Branchen sind nach Jahren die Finanzdienstleister wieder auf dem Vormarsch. Die Chefs der 18 größten börsennotierten Banken und Versicherer in Europa steigerten ihre Gehälter um 14 Prozent, werden damit aber immer noch nur durchschnittlich bezahlt.

Im Schnitt sind die Gehälter bei den 77 Firmen im Stoxx Europe 50- und im Euro Stoxx 50-Index in den vergangenen zwei Jahren trotz steigender Gewinne gesunken. Lagen das Gehalt, die kurz- und die langfristigen Boni ihrer Vorstandschefs 2011 bei durchschnittlich 5,74 Millionen Euro, waren es 2013 nur noch 5,55 Millionen. „Die Regulierung, die Transparenz der Gehälter und das Mitspracherecht der Aktionäre haben dazu geführt, dass die Aufsichtsräte zurückhaltender mit dem Thema umgehen“, sagte hkp-Chef Michael Kramarsch.

Die Unterschiede zwischen den Vorstandsgehältern sind aber wieder größer geworden. Winterkorn verdiente 2013 zwölfmal so viel wie Glencore -Chef Ivan Glasenberg, der mit knapp 1,1 Millionen Euro am unteren Ende der Rangliste rangiert.

Der Blick auf die Gehaltsbestandteile zeigt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. In der Schweiz entfallen fast zwei Drittel der Vergütung auf Langfrist-Boni, die für einen dauerhaften Erfolg ausgezahlt werden, in Deutschland machen sie immerhin 55 Prozent aus. Spanische Firmen zahlen ihren Vorstandschefs die dicksten Grundgehälter. Zusammen mit kurzfristigen Boni machen sie mehr als 70 Prozent der Gehaltssumme aus. Auch in Italien und Spanien liegt der Anteil langfristiger Boni unter dem Durchschnitt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....