Deutschland

Konjunktur: Deutsche Privatwirtschaft setzt Talfahrt fort

Im August ist die deutsche Privatwirtschaft so stark geschrumpft, wie seit drei Jahren nicht mehr. Nicht nur die Industrieproduktion, sondern auch der Service-Sektor verbuchte Geschäftseinbußen. Die Neuaufträge sind in beiden Bereichen ebenfalls zurückgegangen.
23.08.2012 10:25
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Deutschland: Wirtschaftswachstum verlangsamt sich

Wie die aktuellen Daten des Markit-Instituts zeigen, ist die deutsche Wirtschaftsleistung der Privatwirtschaft den vierten Monat in Folge geschrumpft. Der Composite Index Produktion, der sowohl die Industrieproduktion als auch den Servicebereich umfasst, ist von 47,5 Punkten im Juli auf ein 38-Montatstief von 47,0 Punkte im August gerutscht und liegt damit weiter unter der 50-Punkte-Marke, die für Wachstum steht. Zuletzt gab es einen Rückgang dieses Ausmaßes im Juni 2009.

So sank etwa der Service-Index mit 48.3 Punkten (Juli 50.3) auf den tiefsten Wert seit drei Jahren und auch der Index für Industrieproduktion befindet sich weiter im Rückgang, wenngleich er sich gegenüber Juli etwas erholen konnte: von 43,0 im Juli auf 45.1 im August. Da beide Indizes auf „ein Niveau gesunken sind, das erfahrungsgemäß einen BIP-Rückgang bedeutet, hat sich der Gegenwind für die deutsche Wirtschaft im Verlauf des dritten Quartals ganz klar verstärkt“, kommentiert Tim Moore von Markit die aktuelle Situation (das BIP hat sich im 2. Quartal bereits verlangsamt - hier).

„Die größte Gefahr geht wohl - keineswegs überraschend – vom verstärkten Rückgang des Exportneugeschäfts aus. Seit April 2009 klaffte kein so großes Loch mehr in den Auftragsbüchern der Industrieunternehmen wie jetzt”, warnt Tim Moore. Sowohl in der Industrie als auch im Service-Sektor verbuchten im August starke Auftragsverluste. Der Auftragsindex sank auf den tiefsten Stand seit Juni 2009. Als Folge dessen reduzierten die Industrieunternehmen ebenfalls ihre Einkäufe und Lagerbestände.

Weitere Themen

US-Notenbank kündigt weitere Geldschwemme an

USA: 40 Prozent der Lebensmittel landen im Müll

Röslers „Blue Card“ bringt keine Facharbeiter nach Deutschland

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferkettengesetz: EU-Staaten streben deutliche Abschwächung an
24.06.2025

Die EU-Staaten streben eine erhebliche Abschwächung der geplanten europäischen Lieferkettenrichtlinie an. Unternehmen sollen künftig nur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg als Börsengeschäft: So profitieren Konzerne vom Iran-Angriff
24.06.2025

Die USA greifen Irans Atomanlagen an – mit Waffen von börsennotierten Giganten wie Boeing und Northrop Grumman. Hinter dem Angriff...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nintendo-Aktie im Höhenflug: Trumps Zölle befeuern Switch-Hype
24.06.2025

Die neue Nintendo Switch 2 verkauft sich schneller als jede Konsole zuvor. Doch hinter dem Rekord-Launch steckt mehr als Nostalgie: Die...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt beschlossen: Kabinett billigt Etat - hohe Schulden und steigenden Militärausgaben
24.06.2025

Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil hat die Zustimmung des Kabinetts erhalten. Die neue Bundesregierung plant umfangreiche...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel brüchig – neue Angriffe trotz Abkommen
24.06.2025

Trotz einer offiziell vereinbarten Waffenruhe haben sich Israel und der Iran gegenseitig militärischer Angriffe beschuldigt. Bereits kurz...

DWN
Politik
Politik EU will Greenwashing-Kontrollen kippen – auf Druck der Rechten?
24.06.2025

In Brüssel tobt ein erbitterter Machtkampf: Das geplante Gesetz gegen Greenwashing droht am Widerstand konservativer und rechter Kräfte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriemarkt in der Krise: Rückgang bei E-Autos trifft deutsche Industrie hart
24.06.2025

Der deutsche Batteriemarkt ist 2024 erstmals seit Jahren massiv eingebrochen – eine direkte Folge der schwachen Nachfrage nach E-Autos....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-News: Waffenstillstand im Nahen Osten drückt auf den Gold-Kurs
24.06.2025

Der Goldpreis gerät nach einer überraschenden geopolitischen Entspannung stark unter Druck. Anleger reagieren nervös, Märkte...