Der frühere NSA-Mitarbeiter Thomas Drake hat in mehrerern Zeitungs-Interviews das Ausmaß der Zusammenarbeit von BND und NSA verdeutlicht. Die Beziehung habe sich demzufolge „über alle verfassungsmäßigen Beschränkungen hinweggesetzt.“ Drake will kommenden Donnerstag im NSA-Untersuchungsausschuss aussagen.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei Deutschland zum Ausspähziel Nummer Eins geworden, sagte Drake dem Magazin Spiegel. Demnach habe die NSA die Bundesrebublik dafür bestrafen wollen, dass die Attentäter dort leben, trainieren und kommunizieren konnten. Das habe das Verhältnis zu „euren Jungs vom BND“ noch vertieft, so Drake.
Nach einem erstmals erschienen Transparenzbericht hat die NSA im vergangenen Jahr fast 90.000 ausländische Ziele ausgespäht. Glaubt man der Darstellung Drakes, richtete sich davon der Großteil gegen Deutschland. Drake war ein hochrangiger Mitarbeiter der NSA. Auch dessen früherer Kollege William Binney ist für Donnerstag zum NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags geladen. Es wird das erste Mal, dass dort öffentlich Zeugen vernommen werden.