Politik

Schwere Ausschreitungen in Jerusalem 

In Jerusalem ist es am Mittwoch zu schweren Ausschreitungen gekommen. Nur Stunden zuvor hatten Polizisten die Leiche eines palästinensischen Jugendlichen gefunden. Palästinenser bewarfen israelische Polizisten mit Steinen. Die Uniformierten gingen mit Schockgranaten gegen die Protestierenden vor.
02.07.2014 11:40
Lesezeit: 1 min

In Ost-Jerusalem ist es am Mittwoch zu schweren Ausschreitungen gekommen. Palästinenser bewarfen israelische Polizisten mit Steinen. Die Uniformierten gingen mit Schockgranaten gegen die Protestierenden vor. Aufgebrachte Demonstranten schlugen einen Mann zusammen. Der jüngste Ausbruch der Gewalt in Jerusalem ereignete sich nur Stunden nachdem Polizeikräfte in einem nahegelegenen Wald die Leiche eines Jugendlichen gefunden hatten. Laut Polizeiangaben ist die Identität des Jungen noch nicht geklärt, Ermittler untersuchen aber einen möglichen Zusammenhang mit der mutmaßlichen Entführung eines palästinensischen Jugendlichen. Der 17-Jährige wird vermisst, palästinensische Anwohner berichteten einem Reuters-Fotografen, sie hätten beobachtet, wie ein Teenager vor einem Jerusalemer Supermarkt in ein Auto gezwungen worden sei.

Die Demonstranten in Jerusalem und auch andere Palästinenser glauben, dass es sich bei dem Toten im Wald um den 17-Jährigen handelt. Sie vermuten einen Racheakt für den Mord an drei israelischen Religionsschülern. Die 16- und 19-Jährigen waren am 12. Juni im Westjordanland entführt worden. Am Montag wurden ihre Leichen gefunden. Ein israelischer Sender veröffentlichte den Notruf eines der Jugendlichen. Im Flüsterton meldet der Junge, er sei entführt worden. "Kopf, Kopf runter", ist im Hintergrund zu hören.

Israel hatte Vergeltung für die Morde angekündigt. Am Mittwoch griff die israelische Armee - wie schon am Vortag - Ziele im Westjordanland an (mehr dazu hier). Dabei wurde auch das Haus eines Palästinensers zerstört, der im April einen Israeli erschossen haben soll. Bei mehreren Razzien im Westjordanland wurden rund 40 Palästinenser festgenommen. Israel bezeichnet die Zerstörung von Wohnhäusern der Familien mutmaßlicher Extremisten als Abschreckungsmaßnahme. Menschenrechtsgruppen hingegen kritisieren das Vorgehen als kollektive Bestrafung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...