Politik

Nahost: Iran attackiert Israel, Hamas will Ben-Gurion-Flughafen beschießen

Der Iran hat im Gaza-Konflikt öffentlich Partei für die Hamas ergriffen. Teheran soll in den vergangenen Jahren Raketen an die Terror-Gruppe geliefert haben. Die Hamas will den internationalen Flughafen Ben-Gurion beschießen. Die UN wirft Israel Menschenrechts-Verletzungen vor.
11.07.2014 18:06
Lesezeit: 1 min

Nach Angaben des israelischen Militärs (IDF) sind im Gaza-Streifen sieben Mitglieder der Hamas bei Luftangriffen getötet worden. Weiterhin hat die IDF 30 Schmuggel-Tunnels und 40 Raketen der Hamas zerstört. In den vergangenen zwei Tagen wurden insgesamt 2.000 Raketen zerstört.

Die UN-Menschenrechtlerin Navi Pillay befürchtet, dass Israel in Gaza Menschenrechts-Verletzungen begeht. „Wir haben beunruhigende Mitteilungen erhalten, wonach Zivilisten - darunter auch Kinder - durch die Luftschläge auf Wohnhäuser massiv beeinträchtigt werden. Es besteht Anlass zur Sorge, dass Israels Angriffe gegen internationales Recht und Menschenrechte verstoßen“, zitiert The Times of Israel Pillay.

In den USA hat die Gruppe Jewish Voice for Peace (JVP) zu Protesten gegen die israelischen Luftschläge aufgerufen. In 15 Städten der USA fanden Kundgebungen statt. „Wir befinden uns an diesem Ort, um gegen die kollektive Bestrafung der Palästinenser zu protestieren und die Toten zu betrauern“, sagte die JVP-Aktivistin Lisa Stampnitzky in Boston.

Doch auch pro-israelische Organisationen haben für die kommenden Tage Kundgebungen geplant. „Wir setzen all unsere Kraft ein, um alle Israelis zu unterstützen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden, in der ein verwerflicher Feind schwört, den Staat Israel auszulöschen“, sagte Elana Margolis vom Jewish Community Relations Council in Boston.

Währenddessen hat der iranische Präsident Hassan Ruhani Israel attackiert. Es sei die Aufgabe aller internationalen Organisationen, den Palästinensern zu helfen und das „zionistische Regime“ von seinen „Gräueltaten“ abzuhalten. Doch diese Reaktion Teherans überrascht die Israelis nicht.

Der IDF-Pressesprecher Major Arye Sharuz Shalicar sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„Fakt ist, dass die Hamas Raketen des Typs M-302 hat, die aus dem Iran kommen. Der Iran ist ein Teil und Förderer des Terror-Netzwerks der Hamas und der Hisbollah. Die Hamas agiert wie eine Zweigstelle der iranischen Revolutionsgarden. Im Laufe des Freitags hat die Hamas bisher 70 Raketen auf Israel abgefeuert. 20 konnten abgefangen werden. Sie haben es inbesondere auf Tel Aviv und Aschdod abgesehen, da diese beiden Städte am dichtesten besiedelt sind.“

Derweil hat der Präsident der Palästinensische Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas zum Waffenstillstand aufgerufen. Doch er erntete Kritik von der Hamas. Die Terror-Gruppe möchte an ihren Angriffen gegen Israel festhalten.

Am Freitagvormittag hatte die Hamas davor gewarnt, den Flughafen Ben Gurion anzufliegen. Dieser werde im Laufe des Tages angegriffen. Der Großraum um den Flughafen wird vom Raketenschild „Eiserne Kuppel“ geschützt. Ben Gurion liegt nur rund 60 Kilometer nördlich des Gaza-Streifens und ist der wichtigste Verkehrsflughafen des Landes. Die Islamisten-Organisation hat es offenbar nicht nur auf die Tötung von Zivilisten, sondern auch auf die Zerstörung der zivilen Infrastruktur Israels abgesehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg als Börsengeschäft: So profitieren Konzerne vom Iran-Angriff
24.06.2025

Die USA greifen Irans Atomanlagen an – mit Waffen von börsennotierten Giganten wie Boeing und Northrop Grumman. Hinter dem Angriff...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nintendo-Aktie im Höhenflug: Trumps Zölle befeuern Switch-Hype
24.06.2025

Die neue Nintendo Switch 2 verkauft sich schneller als jede Konsole zuvor. Doch hinter dem Rekord-Launch steckt mehr als Nostalgie: Die...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt beschlossen: Kabinett billigt Etat - hohe Schulden und steigenden Militärausgaben
24.06.2025

Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil hat die Zustimmung des Kabinetts erhalten. Die neue Bundesregierung plant umfangreiche...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel brüchig – neue Angriffe trotz Abkommen
24.06.2025

Trotz einer offiziell vereinbarten Waffenruhe haben sich Israel und der Iran gegenseitig militärischer Angriffe beschuldigt. Bereits kurz...

DWN
Politik
Politik EU will Greenwashing-Kontrollen kippen – auf Druck der Rechten?
24.06.2025

In Brüssel tobt ein erbitterter Machtkampf: Das geplante Gesetz gegen Greenwashing droht am Widerstand konservativer und rechter Kräfte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriemarkt in der Krise: Rückgang bei E-Autos trifft deutsche Industrie hart
24.06.2025

Der deutsche Batteriemarkt ist 2024 erstmals seit Jahren massiv eingebrochen – eine direkte Folge der schwachen Nachfrage nach E-Autos....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-News: Waffenstillstand im Nahen Osten drückt auf den Gold-Kurs
24.06.2025

Der Goldpreis gerät nach einer überraschenden geopolitischen Entspannung stark unter Druck. Anleger reagieren nervös, Märkte...

DWN
Politik
Politik Rumänien Wahlen: Pro-europäische Allianz gegen Rechts– doch der Reformweg wird steinig
24.06.2025

In Rumänien ist eine neue Regierung der politischen Mitte vereidigt worden – ein klares Zeichen gegen den wachsenden Einfluss...