Politik

Kostbares Wasser: Kalifornien verbietet Autowaschen und Blumengießen

Die USA erleben derzeit die schlimmste Dürrekatastrophe ihrer Geschichte. Zahlreiche Flüsse und Seen im Westen des Landes sind bereits ausgetrocknet, Autowaschen und Blumengießen wird verboten. Die Wasserkrise verleiht dem laufenden Prozess der Wasser-Privatisierung eine neue Dimension.
19.07.2014 00:02
Lesezeit: 1 min

Die anhaltende Trockenheit im Westen der USA nimmt ungeahnte Dimensionen an. Los Angeles erlebt die trockenste Periode seit Beginn der Aufzeichnungen 1877. In Kalifornien geht bereits in über 50 Gemeinden das Wasser aus, der Bundesstaat plant deswegen das Autowaschen und Blumengießen zu verbieten und Verstöße mit 500 Dollar Strafe zu ahnden. Las Vegas will gar Einwohner zum umsiedeln zwingen. Wenn es so weiter geht, werde Las Vegas bald geschlossen, sagte der Klimaforscher Tim Barnett dem Daily Telegraph. Mehrere Seen sind bereits ausgetrocknet, selbst der mächtige Colorado River ist nach zehn Jahren Dürre so schwach, dass er nicht mehr bis ins Meer fließt.

Das Problem an der Dürre: Sie muss nicht zwangsläufig vorübergehen. Wie Zerohedge berichtet, hielten Megadürren in diesem Teil der Erde auch schon über 100 Jahre an. Dies könnte das Leben in den USA langfristig fundamental verändern.

Nicht nur in den USA wird das Wasser durch den Klimawandel immer knapper. Nach UN-Angaben leiden weltweit bereits 1,6 Milliarden Menschen an absoluter Wasserknappheit, bis 2025 werden demnach zwei Drittel der Bevölkerung Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung haben. In China hat die Umweltverschmutzung inzwischen 80% der Flüsse vergiftet, auch in Indien dürfte es bis 2050 kein Trinkwasser mehr geben.

Umso Besorgnis erregender sind daher die weltweit wachsenden Bemühungen großer Konzerne, natürliche Wasservorkommen zu privatisieren (mehr dazu hier und hier). Auch in der EU könnte durch das Freihandelsabkommen Tisa die Wasserversorgung bald in die Hände privater Firmen gehen (mehr hier).

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Politik
Politik Arbeitszeit-Debatte: Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht kürzere Arbeitszeiten
09.09.2025

Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sollten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten, argumentieren führende Politiker....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...