Politik

Gefahr für den Petro-Dollar: China will ins Fracking einsteigen

China hat die wohl größten Schiefergas-Vorkommen der Welt. Die Ressourcen sollen nun mir Fracking gefördert werden. Das Gas sollen die Abnehmer in ihren eigenen Landeswährungen bezahlen. Der Petro-Dollar soll vom Energiemarkt vertrieben werden. Doch den Chinesen fehlen für die Schiefergas-Förderung sowohl das Know-how als auch die technischen Möglichkeiten.
16.08.2014 00:03
Lesezeit: 1 min

China möchte die Schiefergas-Förderung im Inland ankurbeln. Das Land will ins Fracking einsteigen und Schiefergas exportieren. Die künftigen Kunden sollen ihre Zahlungen dann in ihren eigenen Währungen bezahlen. Auf diesem Weg soll der US-Dollar als Leitwährung beim internationalen Energieträger-Handel ersetzt werden.

In diesem Zusammenhang spricht das Finanz-Portal Financial Sense von einem Wettbewerb des „Petro-Yuans“ gegen den „Petro-Dollar“. China bezahlt bereits seine chinesischen Energieträger-Importe aus Russland und dem Iran in Yuan. Dies bedeutet, dass täglich eine Million Barrel in Yuan abgewickelt werden.

Länder wie Angola, Sudan oder Venezuela könnten diesem Beispiel folgen. China betreibt offen die Internationalisierung seiner Währung. Ein wachsender Teil des Welthandels wird in Yuan abgeschlossen. Die Ausgabe von Finanzinstrumenten in Yuan nimmt zu. In Europa buhlen Luxemburg, London, Paris und Frankfurt darum, sich als Zentren für den Yuan-Handel zu etablieren (mehr hier).

Doch noch hat China mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Peking wollte zuvor ab dem Jahr 2020 jährlich insgesamt 60 bis 100 Milliarden Kubikmeter Schiefergas fördern. Das Ziel wurde mittlerweile auf 30 Milliarden Kubikmeter heruntergesetzt.

Das Land verfügt wohl über weltweit die größten Schiefergas-Vorkommen, berichtet die FT. Das Fracking-Potenzial ist eigentlich sehr groß. Doch dem Land fehlt es am technischen Know-how und die Produktions-Kosten sind zu hoch. Zudem verfügt China über eine hochkomplexe Geologie. Die Schiefergas-Vorkommen befinden sich hauptsächlich in den Gebirgs-Gegenden und nicht auf dem Flachland.

Die Regierung will potentielle Förderer motivieren. Deshalb möchte die Nationale Entwicklungs-und Reformkommission (NDRC) den inländischen Gaspreis anheben. Dieser soll von umgerechnet 42 US-Dollar pro tausend Kubikmeter auf 65 US-Dollar erhöht werden, meldet Financial Times.

Im vergangenen Jahr lag der landesweite Gasverbrauch bei 170 Milliarden Kubikmeter. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Chinesen 2013 somit insgesamt 58 Milliarden Kubikmeter mehr an Gas verbraucht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...