Politik

Griechenland: Krise treibt Wähler in Scharen zu den Rechtsradikalen

Lesezeit: 1 min
06.09.2012 13:05
Die Entwicklung in Griechenland erinnert an die Lage in Deutschland in den dreißiger Jahren: Jüngste Umfragen zeigen, dass die rechtsradikale Chrysi Avgi-Partei die PASOK überholt hat und bereits die drittstärkste Kraft im Lande ist.
Griechenland: Krise treibt Wähler in Scharen zu den Rechtsradikalen

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Der Unmut über das neue 11,6 Milliarden Euro Sparpaket, das wieder mit neuen Kürzungen auf dem Rücken der griechischen Bevölkerung einhergeht, und der Unmut über die wachsende Zahl der Immigranten zeigt sich derzeit deutlich in der politischen Ausrichtung vieler Griechen. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland erreichte im vergangenen Monat ein erneutes Rekordhoch. Wie die griechische Statistikbehörde am Donnerstag mitteilte, kletterte die Arbeitslosigkeit von 23,5 Prozent im Mai auf 24,4 Prozent im Juni. Das ist mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in den 17 Euroländern.

Wie die neue Pulse-Umfrage im Auftrag der griechischen Zeitung To Pontiki zeigt, hat die rechtsradikale Partei Chrysi Avgi seit den Wahlen im Juni deutlich an Beliebtheit zugenommen. Chrysi Avgis kletterte der Umfrage zufolge um vier Prozentpunkte auf mittlerweile 10,5 Prozent und wäre damit momentan immerhin drittstärkste Partei im Land. Mit diesem Ergebnis hat die rechtsradikale Partei sogar die große PASOK-Partei überholt, die nur mehr 8 Prozent erreicht. Die Nea Dimokratia verlor ebenfalls an Befürwortern und rutschte von 29,7 Prozent im Juni auf 25 Prozent. Syriza (-3%) und die Demokratische Linke (-2%) mussten ebenfalls Verluste hinnehmen.

Mitglieder der rechtsradikalen Chrysi Avgi waren in den vergangenen Monat oft in Verbindung mit Angriffen auf Immigranten in Verbindung gebracht worden (hier). Ihre ausländerfeindliche Politik und der durch diese noch angefeuerte Unmut vieler griechischer Bürger über die zunehmende Zahl der Immigranten führten in Griechenland bereits zu einer Reform der jetzigen Regierung, um die Einbürgerung zu erschweren (mehr hier).

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