Deutschland

Studie: Deutsche fürchten sich vor Folgen der Schuldenkrise

Drei Viertel der Deutschen fürchten, dass die Schuldenkrise zu Lasten der Steuerzahler geht und rund 50 Prozent fürchten, dass die Politiker mit der Krise überfordert sind. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor. „Angesichts dieser Bedrohung treten alle anderen Sorgen in den Hintergrund“, so Rita Jakli von der R+V-Versicherung.
06.09.2012 14:12
Lesezeit: 1 min

Die Schuldenkrise im Euroraum schürt die Ängste der Deutschen. Wie die neueste Studie der R+V Versicherung „Die Ängste der Deutschen“ zeigt, fürchten drei Viertel der Deutschen (73%), dass die Kosten der Krise von den Steuerzahlern getragen werden müssen. „Angesichts dieser Bedrohung treten alle anderen Sorgen in den Hintergrund“, so Rita Jakli von der R+V-Versicherung bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Berlin. Die Studie zeigt, dass sich die größten Sorgen der Deutschen 2012 um Wirtschaft, Finanzen und Politik drehen.

Doch nicht nur die auf den Steuerzahler zukommenden Kosten bereiten den Deutschen Angst. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie daran zweifeln, dass sie fürchten, die Politiker seien überfordert und somit ihren Aufgaben nicht gewachsen. Die drittgrößte Sorge der Deutschen ist die Befürchtung, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschlechtern wird (52%). „Die Sorgen der Mehrheit der Befragten sind verständlich“, kommentiert Manfred G. Schmidt, Politologe und Berater des R+V Infocenters das Ergebnis. „Viele befürchten, dass Europas Schuldenkrise uns noch lange beschäftigt und Deutschlands Steuerzahler teuer zu stehen kommt.“

Die Sorgen um die Auswirkungen der Krise haben andere Ängste der Deutschen zurückgedrängt, so die Studie. Nur jeder Dritte Deutsche hat Angst, seinen Job zu verlieren – also 32 Prozent und damit 4 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Dies ist der Studie zufolge einerseits auf die doch recht positiven, veröffentlichten Arbeitslosenzahlen zurückzuführen und auf die Annahme, dass sich der Verlust des Arbeitsplatzes in den Augen vieler Deutscher nur auf einen kleinen Teil der Bevölkerung, etwa der der geringer qualifizierten Arbeitsplätze, bezieht. Zusätzlich sind auch die Angst der Befragten vor Terroranschlägen (39) und die Furcht vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung (29%) zurückgegangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...