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3D-Drucker produziert Leicht-Gips aus Bienenwaben

Lesezeit: 2 min
27.10.2014 11:55
Ein Student hat einen Gips auf Basis von Bienenwaben entwickelt. Durch die Herstellung per 3D-Drucker ist die Schiene leichter und angenehmer zu tragen. Die Wabenstruktur garantiert dabei die Stabilität.

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Jake Evill hat vor kurzem die Universität in Neuseeland abgeschlossen hat einen Gips für gebrochene Arme und Beine entwickelt, der mit einem 3D-Drucker hergestellt werden kann. Das Modell trägt den Namen Cortex Cast.

Dabei schaut der Gips nicht nur sehr modisch aus, wie die Fotos auf der Homepage des Erfinders zeigen, er hat auch weitere Vorteile für den Anwender. So leiden betroffene Patienten meistens unter der Last eines schweren Gipses. Das Thema Gewicht ist mit dieser Entwicklung abgehakt. Denn das Material ist sehr leicht und damit für jeden Bruch ideal einsetzbar. Insbesondere Kinder und ältere Menschen profitieren von dieser Erfindung.

Ein Thema, das viele Gipsträger stört: Der Arm oder das Bein sind an der Stelle des Gips komplett umschlossen. Besonders, wenn der Körper unter dem Verband juckt, ist dies oft unerträglich. Auch dieses Problem löst das neue Design. Die vielen Luftlöchern machen den Gipsersatz nicht nur zu einem Hingucker, die Verletzen erreichen jetzt auch jede Stelle der Haut unter der Schiene.

Das verhindert auch, dass unangenehme Gerüche entstehen. Schließlich können die Körperteile leichter gewaschen werden, ohne den neuen Gips aufzuweichen.

Die Idee für die Bauweise hat sich Evill von der Natur abgeschaut. Im Design der Bienenwaben fand er die gewünschte Struktur. Dadurch ist der Cortex Cast für Anwender angenehm zu tragen und gleichzeitig stabil genug, um die Knochen auch in Position zu halten, damit sie heilen können.

Überhaupt soll die Heilung mit Hilfe der Entwicklung schneller gehen als bei herkömmlichen Verbänden. Dazu gibt es die Möglichkeit Ultraschall in niedriger Frequenz durch den gebrochenen Knochen zu schicken. Durch eine derartige Beschallung von nur 20 Minuten pro Tag sollen die Brüche um 40 Prozent schneller heilen.

Die Kombination aus optisch ansprechendem Gipsersatz, komfortabler Handhabung und gleichzeitig rasanter Heilung machen das Konzept zu einer vielversprechenden Idee. Hoffentlich wird diese auch bald umgesetzt. Laut Gizmodo wird das aber noch nicht in absehbarer Zeit geschehen. Dennoch gibt es von vielen Seiten Zustimmung für das Projekt.

Vor allem weil es relativ leicht umzusetzen ist, sollte der Cortex Cast durchaus in der Realität, d.h. in Krankenhäusern angewendet werden. Immerhin hat Evill selbst mit einem einfachen 3D-Scanner, den er selbst hergestellt hat, das Konzept entwickelt. Die Vorlage dafür nahm er vom X-Box Kinect System und konnte so dank der Spielekonsole seinen eigenen gebrochenen Arm scannen.

Die erste Versuche waren zwar noch kein Volltreffer, aber Evill war trotzdem zufrieden: „Es sah nicht schön aus, aber es funktionierte überraschend gut.“ In Holland bestellte er dann bei einer Firma für 3D-Drucker sein Modell. Rein aus Interesse, denn der Arm war inzwischen längst wieder geheilt. Der neue Gips kostete ihn 80 US-Dollar ohne Porto. Insgesamt brauchte er drei Monate um seine Konstruktion abzuschließen.

Inzwischen sind vor allem orthopädische Chirurgen aus Europa und den USA an der Erfindung interessiert. Natürlich kann ein solches Design nicht einfach von Ärzten weltweit eingesetzt werden. Dazu müssen zuvor noch zahlreiche Tests durchlaufen werden. Laut Evill ist das Konzept hypothetisch bewiesen, weil es die nötigen Bedingungen bietet, um gebrochene Arme oder Beine zu unterstützen. Es sei extrem stark, stabilisiere vollständig und ein Leichtgewicht.

Eine Anlaufstelle sind auf jeden Fall die Hersteller von 3D-Druckern. Denn „wir müssen es schaffen, den Gips schneller herzustellen und zu festigen.“ Dafür sind die Entwickler der 3D-Drucker zuständig.

Seitdem er den Cortex Cast der Welt vorgestellt hat, laufen ihm Investoren bereits die Tür ein, um seinen Traum wahr werden zu lassen. So ist er derzeit damit beschäftigt sich die beste Option auszusuchen. Doch nicht nur Investoren melden sich bei ihm. Auch zahlreiche Leute mit gebrochenen Knochen sind dermaßen von seinem Projekt überzeugt, dass sie sich als Testobjekte anbieten.

Vor allem gebrochene Handgelenke sind sehr häufig und kompliziert zu heilen. Diesen Patienten muss er momentan aber noch eine Absage erteilen. Die Körperteile kann er mit seinem Cortex Cast noch nicht unterstützen. Aber zukünftig soll auch das möglich sein.

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