Gute Nachrichten über ein Unternehmen erhöhen dessen Wert an der Börse. Eine Studie fand heraus, dass Firmenchefs den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser positiven Meldungen deshalb herauszögern. Mit der gezielten Freigabe von Pressemitteilungen spekulieren die Firmenchefs auf kurzfristige Kursanstiege der Unternehmens-Aktien. Wenn sie ihre eigenen Anteile dann verkaufen, können sie den Gewinn einstreichen.
In der US-Studie belegen die Autoren, dass der Zeitpunkt der Aussendung von Pressemitteilung strategisch in den Monaten gewählt wird, in denen die Chefs selbst Aktien zum Verkauf anbieten. Bei den Neuigkeiten kann es sich um die Platzierung neuer Produkte, neue Kunden oder Dividendenauszahlungen handeln. Dabei kann die Veröffentlichung der Pressemitteilung erst Monate nach dem tatsächlichen Ereignis erfolgen.
Die Ergebnisse nähern die Befürchtungen, dass Finanzmarktakteure aus der Finanzkrise nicht viel gelernt haben und Unternehmensentscheidungen durch kurzfristige persönliche Gewinne beeinflusst werden, berichtet die FT.
Alex Edmans von der London Business School und Co-Autor der Studie enthüllte in früheren Arbeiten bereits, dass Manager für kurzfristige Kurssprünge sogar Budgets für Forschung und Entwicklung senken, Werbung und andere Ausgaben kürzen, um den Erwartungen des Marktes zu entsprechen. Er empfiehlt Aufsichtsräten, Manager unter besondere Beobachtung zu stellen, wenn sie selbst einen hohen Betrag in das Unternehmen investiert haben.
Die Studie untersuchte 166.000 Pressemitteilungen und setzte sie in Zusammenhang mit Medienberichten und Aktienkursen. Die Ergebnisse enthüllten Edmans zufolge ein „systematisches“ Vorgehen der Manager.