Politik

Krise in Finnland: Regierung hält an AKW mit Russland fest

Das Atomkraftwerk Hanhikivi, ein gemeinsames Projekt zwischen Finnland und Russland, wird trotzt Sanktionen gebaut. Das gab der finnische Premier Alexander Stubb bekannt. Die Grünen wollen aus Protest aus der Regierung aussteigen.
22.09.2014 00:04
Lesezeit: 1 min

Das Atomkraftwerk Hanhikivi, ein gemeinsames Projekt zwischen Finnland und Russland, wird trotzt Sanktionen gebaut. Das gab der finnische Premier Alexander Stubb bekannt.

Das Akw-Projekt ist dermaßen wichtig, dass es nicht mit Politik vermischt werden darf“, so Stubb zu Yle.

Doch die Grünen, der Koalitionspartner von Stubb, sind hier anderer Meinung. Sie drohen dem Premier mit dem Ende der Regierungs-Zusammenarbeit.

Grünen-Chef Ville Niinistö will die Fünf-Parteien-Koalition platzen lassen. Der Bau des neuen Reaktors mit Rosatom, dem russischen staatlichen Atomkonzern, der eine 34-prozentige Beteiligung an dem finnischen Projekt besitzt, würde Finnlands Energieabhängigkeit von Russland erhöhen, sagte Niinistö der Financial Times.

Wir geben den Russen so den Einfluss, den sie im Westen und in der EU suchen. Das versetzt und in eine sehr verwundbare Position … Unverblümt gesagt, es ist völlig verblüffend, dass der Rest der Regierung denkt, dass sei Ok“, so der Grünen-Chef.

Der Rückzug der Grünen aus der Regierung hieße, dass Stubbs Koalition immer noch die Mehrheit im Parlament besitzt, allerdings mit nur mehr einem Sitz, berichtet Bloomberg.

Das finnische Atomunternehmen Fennovoima und Rosatom Overseas, Tochter des russischen Atomkonzerns Rosatom, hatten bereits 2013 einen Vertrag über den Bau des Atomkraftwerks Hanhikivi geschlossen. Deswegen trug die finnische Regierung davor einen Machtkampf aus. Es ging um den Verkauf des Atomkraftwerks an die Russen. Ein Drittel der Anteile gingen schließlich an Rosatom. Außerdem soll das russische Unternehmen das AKW betreiben.

Die Russen investieren enorm in finnische Assets, neben Akw sind das etwa Schiffswerften oder Eishockey-Klubs. Das Vorgehen spaltet sowohl die Bürger als auch die Parteien des Landes.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...