Deutschland

Milliarden-Schulden: RWE verkauft eigene Konzernzentrale an US-Fond

Lesezeit: 1 min
02.10.2014 15:26
Wegen Milliarden-Schulden hat der Energiekonzern RWE seine Konzernzentrale verkauft. Ein US-Immobilienfond vermietet den „RWE-Turm“ künftig an RWE. Der Bau des 162-Meter hohen Turms hatte RWE 150 Millionen Euro gekostet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der hochverschuldete Energiekonzern RWE hat die Gebäude seiner Konzernzentrale in Essen verkauft. Der US-Immobilienfonds Realty Capital Global Trust übernehme den „RWE-Turm“ mitsamt mehrerer Nebengebäude und vermiete diese langfristig an den Versorger, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Schätzungen zufolge dürfte es sich um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag handeln. In dem 1996 errichteten Turm und den Nebengebäuden sind rund 600 Mitarbeiter beschäftigt. Inklusive der Antennenspitze ist der Turm 162 Meter hoch und damit das höchste Gebäude des Ruhrgebiets.

RWE-Chef Peter Terium zufolge befinde sich der Konzern derzeit in der größten Krise seiner Geschichte. Der Konzern hat Schulden über 31 Milliarden Euro. Terium will die Kosten weiter drücken und bis Ende 2016 tausende weitere Stellen streichen. Die Zahl der Beschäftigten würde dann bei 61.000 liegen nach 74.000 im Jahr 2011. Personalvorstand Uwe Tigges hat nicht ausgeschlossen, dass der Konzern danach noch weiter schrumpfen wird.

RWE hatte nach hohen Abschreibungen und einem Gewinneinbruch bei den Kraftwerken 2013 erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Verlust verbucht. Der Fehlbetrag von fast drei Milliarden Euro war zugleich der höchste Verlust in der Geschichte börsennotierter deutscher Energiekonzerne.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...