Die Bürger in Uruguay gehen zu Tausenden gegen die Ausbeutung ihres Landes auf die Straße. Bereits zum siebten Mal hat die Bürgerbewegung Uruguay Libre einen Protestmarsch gegen das geplante Mega-Projekt Aratirí des Londoner Minen-Konzerns Zamin Ferrous organisiert. Kritiker befürchten, das drei Milliarden-Dollar-Projekt an der Atlantik-Küste könnte die Seen in der Region vergiften und die Wasserversorgung gefährden.
Durch die nunmehr seit Jahren anhaltenden Proteste gegen das Projekt wurde der endgültige Vertrag zum Eisenabbau zwar noch nicht unterschrieben. Uruguays Präsident Mujica hat jedoch im vergangenen Jahr eigens ein neues Bergbau-Gesetz erlassen, um Großprojekte wie Aratirí zu erlauben. Den Behörden zufolge werden für diese Art von Eisenerz-Abbau keine giftigen Chemikalien verwendet. Uruguay brauche zudem ausländische Investoren, um Technologien und Fachkenntnisse über den Bergbau in das Land zu holen.
Kritiker halten das Schürf-Verfahren unter freiem Himmel dennoch für umweltschädlich. Sie wenden zudem ein, dass bereits rund 40 Prozent des nationalen Territoriums in der Hand ausländischer Investoren sei. Diese genössen eine Vorzugs-Behandlung durch die Regierung, weswegen 12000 kleine nationale Förder-Betriebe hätten schließen müssen. Die Demonstranten übten scharfe Kritik an der Regierung für den „Ausverkauf“ des Landes, wie nationale Medien in Uruguay berichten. Neben dem Minen-Projekt wurden auch der Plan kritisiert, der US-Firma Shuepbach Energy das Fracking im Norden des Landes zu erlauben.
Die Demonstration wurde demnach von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen organisiert, darunter sowohl Gewerkschaften wie Umweltschützer. Die eigens gegen das Projekt gegründete Bürgerbewegung fordert eine Volksabstimmung über ein generelles Verbot des Tagebaus. Die größtenteils indigenen Demonstranten skandierten: „Das Land wird nicht verkauft, sondern verteidigt!“.