Politik

Wegen Krise: Katalonien will Unabhängigkeit von Spanien

Wenn Katalonien sich mit Madrid über zusätzliche Gelder nicht einig wird, will sich die Region von Spanien abspalten. Aussagen von Vertretern Kataloniens lassen vermuten, dass sie auch deshalb keine sehr großen Ambitionen auf eine Einigung haben.
17.09.2012 00:11
Lesezeit: 1 min

Die schlechte wirtschaftliche Situation in Spanien befeuert die Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Regionen. Am nationalen Feiertag der Katalanen am Dienstag der vergangenen Woche kamen etwa 1,5 Millionen Menschen zusammen, um für einen unabhängigen Staat Katalonien zu demonstrieren.

„Die Botschaft war sehr klar und natürlich: Dass eine Nation, die den Fortschritt fordert und das will, dass ein Staat weiter existiert“, sagte der katalonische Präsident Arut Mas auf einer Pressekonferenz einen Tag nach der Kundgebung.

Entscheidend für die Abspaltung Kataloniens von Spanien werden die Verhandlungen über finanzielle Hilfe durch Madrid sein. Die Region benötigt nämlich fünf Milliarden Euro, um sich weiter finanzieren zu können (mehr hier). „Wenn wir keine finanzielle Einigung mit Madrid finden, ist der Weg zu Kataloniens Unabhängigkeit frei“, sagte Mas.

Unter anderem fordern die Katalanen, ihre eigenen Steuern einheben zu dürfen.

Die Region kritisiert, dass sie die höchsten Beiträge zum spanischen Staatshaushalt beistragen muss, aber nur wenig davon profitiert.

Auch die Sparmaßnahmen werden inzwischen als Spardiktat wahrgenommen, das sich die Menschen so nicht mehr gefallen lassen wollen (mehr hier). Die ungleiche Verteilung von Wohlstand und Wirtschaftsleistung sorgt auch in anderen Teilen Europas für zunehmende Spaltungstendenzen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Von der Leyen: Unser Auftrag ist europäische Unabhängigkeit
30.05.2025

Er ist die wichtigste Auszeichnung für Verdienste um die europäische Einigung: der Internationale Karlspreis. Die diesjährige...

DWN
Politik
Politik Istanbul im Fokus: Kommt jetzt die Wende im Ukrainekrieg?
30.05.2025

Russland lädt zu den nächsten Verhandlungsrunden mit der Ukraine – doch Kiew verlangt Einsicht in das Friedensmemorandum, bevor es...

DWN
Technologie
Technologie Schwedisches Start-up stellt KI-Giganten in Frage
30.05.2025

Ein schwedisches Start-up stellt das gängige KI-Paradigma auf den Kopf: Maschinen sollen nicht mehr mit riesigen Datensätzen trainiert,...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB gibt Gas bei der Einführung
30.05.2025

Noch befindet sich der digitale Euro in der Testphase, doch die Europäische Zentralbank (EZB) treibt das Projekt „Digitaler Euro“...

DWN
Technologie
Technologie 50 Jahre Esa: Europas Raumfahrt zwischen Anspruch und Realität
29.05.2025

Die USA und China planen ehrgeizige Missionen zu Mond und Mars, auch Indien und Russland mischen kräftig mit. Wie ist Europas Position 50...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blackout in Deutschland: Wie wahrscheinlich ist ein Stromausfall?
29.05.2025

Kann in Deutschland etwas Ähnliches passieren wie neulich in Spanien und Portugal? In unserer entwickelten Gesellschaft, in der wir auf...

DWN
Politik
Politik Arbeiten bis 70 – Dänemark zieht vor, Deutschland zaudert
29.05.2025

Dänemark macht vor, was Deutschland nicht wagt: Arbeiten bis 70 soll dort bald Pflicht sein – während Berlin sich weiter um unbequeme...

DWN
Panorama
Panorama Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Co.: Diese 7 Dokumente sichern Ihre rechtliche Vorsorge
29.05.2025

Wer rechtzeitig Regelungen für die eigene rechtliche Vorsorge trifft, handelt vorausschauend. Besonders zentrale Dokumente sind eine...