Finanzen

Ernüchterung im Bondmarkt: Spanien schon wieder nahe sechs Prozent

Die Zinsen für langfristige spanische Staatsanleihen sind heute wieder knapp an die sechs Prozent gestiegen. Der positive Effekt der angekündigten EZB-Intervention ist dabei aus mehreren Gründen rasch verpufft.
17.09.2012 18:03
Lesezeit: 1 min

Die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen sind heute wieder knapp an die Sechs-Prozent-Marke gestiegen. Am Nachmittag stiegen die Zinsen leicht um über sechs Prozentpunkte und haben sich nun bei 5,99 Prozent eingependelt. Damit scheint der positive Effekt der Ankündigungen durch den EZB-Chef Mario Draghi (mehr hier) völlig verflogen zu sein.

Dies zeigt, wie sehr das Vertrauen der Märkte in Spanien bereits beschädigt ist. Ursprünglich hieß es von Zentralbankinterventionen einmal, ihre reine Ankündigung würde schon eine enorme Wirkung entfalten. Die Ankündigung des unbegrenzten Ankaufs von Staatsanleihen hatte allerdings einen so kurzfristigen Effekt, dass man nicht wirklich von einer Wirkung sprechen kann.

Ein Grund für die rasche Ernüchterung im Markt für Staatsanleihen sind Spaniens Versuche, ein Rettungsprogramm im Zuge des EFSF so weit wie möglich hinauszuzögern. Ein solches wäre mit strengen Sparauflagen und Kontrollen verbunden. Der spanische Premierminister Mariano Rajoy fürchtet, ein Bailoutprogramm könnte seinem Wahlerfolg in Galizien schaden. Daher will er frühestens im November Hilfe eim EFSF beantragen (mehr hier).

Doch während Spanien noch versucht einem härteren Sparkurs zu entkommen, spitzt sich die Lage weiter zu. So hat etwa Katalonien – der stärkste Zahler für das spanische Budget – angekündigt, sich unabhängig machen zu wollen, sollte es nicht mehr Geld aus Madrid genehmigt bekommen (mehr hier). Auch US-Investoren sehen inzwischen die außen- und innenpolitischen Spannungen in Europa aus einem völlig neuen Blickwinkel: Sie erwarten, dass die politische Union in Europa durch die Krise bis zum zerfallen geschwächt werden könnte (mehr hier).

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...