Auf den ersten Blick sehen die Zahlen des US-Wirtschaftsministeriums wie ein Erfolg aus. Nach nur 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wurde nun für das dritte Quartal eine Erhöhung des BIP von 2,7 Prozent im Vorjahresvergleich bekanntgegeben (überarbeitete Zahlen). Doch der private Konsum, der zwei Drittel zur amerikanischen Wirtschaft beiträgt, stieg nur um 1,4 Prozent. Das ist der kleinste Wert seit dem zweiten Quartal 2011.
Die entscheidende Ursache für das verkündete amerikanische Scheinwachstum sind jedoch die um 9,5 Prozent höheren Ausgaben der Bundesregierung in Washington und hierbei vor allem der um 12,9 Prozent höhere Militärhaushalt. Schließlich muss auch die moderne Kriegsführung etwa mit Drohnen teuer bezahlt werden (mehr hier).
Sachinvestitionen stiegen um den mit Abstand niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2011: lediglich ein Zuwachs von 0,7 Prozent. Sachinvestitionen sind jedoch
Voraussetzung für Unternehmensgewinne und entsprechend für Beschäftigung. Da hilft es auch nichts, dass das Vertrauen der amerikanischen Konsumenten im November auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren gestiegen ist (mehr hier). Das BIP-Wachstum von 2,7 Prozent ist auch vor dem Hintergrund der Inflation zu bewerten, die sich unter anderem auf die Nahrungsmittelpreise auswirkt (mehr hier). In Wirklichkeit schrumpft die US-Wirtschaft.