Politik

Kritik an Bundesregierung nach US-Drohnen-Absturz in Oberpfalz

Lesezeit: 1 min
12.11.2014 16:11
Anfang November ist in der Oberfpalz eine Drohne des US-Militärs abgestürzt. Der Unfall ereignete sich im Rahmen eines Militär-Manövers. Eigentlich dürfen die Drohnen nur über dem Übungsplatz aufsteigen. Der Zwischenfall lege nahe, dass die Drohnen das Gelände allerdings auch verlassen, so der Linkspolitiker Andrej Hunko.
Kritik an Bundesregierung nach US-Drohnen-Absturz in Oberpfalz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach Medienberichten war Anfang November eine US-Drohne unbekannten Typs nahe dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz abgestürzt und erst nach drei Tagen gefunden worden. Die US-Armee und die Bundesregierung halten Details zurück: So ist unklar, ob auch die Bundeswehr nach der Drohne suchte und wer sie schließlich barg. Bei dem Typ des Luftfahrzeuges soll es sich um eine „Shadow“ mit vier Metern Spannweite handeln. Der Zweck des Fluges wird nicht mitgeteilt.

Die Bundesregierung ist mitverantwortlich für den Absturz der US-Drohne in der Oberpfalz. Viel zu lange wurde die Öffentlichkeit über weitreichende Drohnen-Pläne der US-Armee im Unklaren gelassen. Die beantragte Genehmigung für Flüge in Korridoren hätte sofort abgelehnt werden müssen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko anlässlich des nun bekannt gewordenen Absturzes einer US-Drohne bei Hohenfels.

Andrej Hunko weiter:

„Die Bundesregierung muss jetzt schonungslos für Transparenz sorgen. Seit über einem Jahr erkundigen wir uns, ob die beantragten Korridore zwischen den US-Basen Hohenfels und Grafenwöhr überhaupt vom Verteidigungsministerium genehmigt wurden. Bislang hieß es, die US-Regierung verweigere die Herausgabe erforderlicher Unterlagen.

Der jetzige Absturz legt nahe, dass US-Drohnen nicht wie vorgeschrieben lediglich über den Übungsplätzen aufsteigen, sondern das Gelände auch verlassen. Dies war von Anwohnern bereits in der Vergangenheit beobachtet worden, die Bundesregierung verließ sich aber auf ein Dementi der US-Armee.

Ich habe drei Mal versucht, die US-Basis in Hohenfels zu besichtigen. Dies muss Abgeordneten des Bundestages jederzeit ermöglicht werden, wie die Bundesregierung bestätigt. Jedes Mal wurde ein Besuch aber unter fadenscheinigen Gründen vereitelt.

Die Bundesregierung muss ihre Drohnen-Politik gegenüber der US-Armee radikal ändern. Hierzu gehört auch, endlich für Aufklärung zu sorgen inwiefern US-Einrichtungen in Stuttgart und Ramstein für den Drohnenkrieg in Afrika genutzt werden“.

In den USA kennt man das Problem der Abstürze: Seit dem Rückzug der US-Truppen aus dem Irak haben sich Drohnen-Einsätze über US-Gebiet verdreifacht. Jetzt häufen sich die Drohen-Unfälle im ganzen Land.


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW verkauft weniger Autos in China
14.01.2025

VW verkauft weniger Autos. Sorgen bereitet dem Konzern vor allem der wichtige Absatzmarkt China. Sinkende Zahlen bei E-Autos und die...