Finanzen

Börse: Dax schließt 0,2 Prozent im Minus

Lesezeit: 1 min
19.12.2014 18:30
Volatiler Handel am Hexensabbat: Die westlichen Aktienmärkte haben sich in den letzten Tagen entkoppelt von den Entwicklungen der „Restwelt“. Das wird nicht lange so bleiben, warnt die Bank of America.
Börse: Dax schließt 0,2 Prozent im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Freude der Aktienanleger über eine behutsame Zinswende in den USA ist am Freitag verpufft. Der Dax gab seine Anfangsgewinne ab und verabschiedete sich 0,25 Prozent tiefer bei 9786,96 Punkten in den Feierabend. Im Vergleich zur Vorwoche legte er allerdings zwei Prozent zu. Der EuroStoxx50 verlor am Freitag 0,4 Prozent auf 3141,28 Zähler. An der Wall Street legten Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 nach anfänglichen Verlusten 0,1 bis 0,2 Prozent zu.

Die trüben Konjunkturaussichten für die Euro-Zone dämpften die Kauflaune, sagte Analyst Jeremy Batstone-Carr vom Brokerhaus Charles Stanley. „Die Herunterstufungen in Italien demonstrieren, dass wir noch nicht über den Berg sind.“ Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) benotet nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens auch die Bonität einiger Großbanken des Landes schlechter. Zu dieser Gruppe zählen Unicredit und Intesa Sanpaolo, deren Aktien an der Mailänder Börse 1,9 beziehungsweise 2,5 Prozent tiefer schlossen.

Am Vormittag hatten Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Mittwochabend die Börsen noch gestützt. Börsianer werteten sie als Hinweis darauf, dass die Fed den Leitzins frühestens im Sommer 2015 anheben wird.

Aufmerksam blickten Investoren außerdem gen Russland, nachdem der Absturz des Rubel die internationalen Börsen tagelang in Atem gehalten hatte. Ein Dollar kostete mit 59,19 Rubel wieder ungefähr so viel wie vor Wochenfrist, nachdem er zwischenzeitlich wegen der Furcht vor einem Kollaps der russischen Wirtschaft auf ein Rekordhoch von 80,10 Rubel geklettert war.

Neben den Sanktionen des Westens wegen der Rolle der Moskauer Regierung in der Ukraine-Krise leidet Russland unter dem Preisverfall des wichtigen Exportguts Erdöl. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich am Freitag zwar um 2,3 Prozent auf 60,61 Dollar je Barrel (159 Liter), notierte wegen des weltweiten Überangebots aber immer noch mehr als 40 Prozent unter dem Niveau vom vergangenen Sommer.

Der Euro geriet am Nachmittag ebenfalls unter Verkaufsdruck. Mit 1,2223 Dollar war er zeitweise so billig wie zuletzt im Sommer 2012. Während in den USA Zinserhöhungen näher rücken, will die Europäische Zentralbank (EZB) die Finanzmärkte mit billigem Notenbankgeld fluten, um die heimische Konjunktur anzukurbeln.

Im Dax gehörten BASF mit einem Kursminus von 1,6 Prozent zu den größten Verlierern. Der Chemiekonzern blies wegen der Spannungen des Westens mit Russland den geplanten milliardenschweren Anteilstausch mit Gazprom ab. Auf die Geschäftszahlen von BASF habe das geplatzte Geschäft nur geringe Auswirkungen, betonte Analyst Paul Walsh von Morgan Stanley. Anleger seien aber enttäuscht, dass BASF die wachstumsschwache Gas-Tochter Wingas, die sie durch diesen Deal abstoßen wollte, behalte.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik DWN-Interview mit Ex-Militärberater Jörg Barandat: „Wasser und Energie sind untrennbar miteinander verbunden.“
19.05.2024

Wasser sollte nicht getrennt von anderen Faktoren wie Energie und Klima betrachtet werden, sagt Jörg Barandat, langjähriger Berater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Im Sog der Krise: Chinas Immobilienbranche unter Druck
19.05.2024

Seit einigen Jahren belastet die Immobilienkrise China und beeinträchtigt das wirtschaftliche Wachstum. Die Geduld vieler Gläubiger...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Kommission unterstützt Lausitz: Auf dem Weg zum "Netto-Null-Valley"
19.05.2024

Wie kann man ohne die Freisetzung von Treibhausgasen produzieren? Das Kohlerevier in der Lausitz strebt danach, als Modellregion in Europa...

DWN
Politik
Politik 75 Jahre Europarat: Ein Jubiläum in turbulenten Zeiten
19.05.2024

Der einst stolze Europarat feiert sein 75-jähriges Bestehen, doch das Jubiläum findet inmitten von Krisen und Unsicherheit statt,...

DWN
Finanzen
Finanzen P2P-Kredite als alternative Geldanlage: Chancen und Risiken
19.05.2024

P2P-Kredite sind eine aufstrebende Anlageklasse, die Privatpersonen ermöglicht, direkt in den Kreditbedarf anderer Privatpersonen zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Vom Erfolg zur Krise: Wie Adidas seine Dominanz im Sportmarkt verlor
19.05.2024

Adidas, einst ein Riese im Sportmarkt, kämpft nach katastrophalen Kooperationen und einem Börsenabsturz gegen den Aufstieg von Nike. Mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Kreditanstalt für Wiederaufbau in der Kritik, nutzt Potenzial unzureichend
19.05.2024

Eine neue Studie der Stiftung Klimaneutralität zieht eine kritische Bilanz zur Rolle der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Demnach...

DWN
Politik
Politik Scholz verspricht Hilfe - Überschwemmungen im Saarland zeigen Naturgewalt
19.05.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte Kleinblittersdorf im Saarland, um nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen Hilfe zu...