Unternehmen

Griechische Wirtschaft schrumpft auch 2013 extrem stark

Nach einer scharfen Kontraktion von sieben Prozent wird die griechische Wirtschaft auch im kommenden Jahr deutlich stärker schrumpfen als zunächst angenommen. Das erschwert die Umsetzung des Sparpakets, welches wiederum zusätzlich das Wirtschaftswachstum gefährdet. Der Einkaufsmanager-Index veranschaulicht die drastische Lage der Unternehmen.
01.10.2012 10:42
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Frankreich: Magere Aussichten für Konjunktur

Die Troika nimmt am Montag wieder ihre Arbeit in Griechenland auf. Am Nachmittag ist sie mit Premier Antonis Samaras verabredet, der vergangene Woche zumindest eine Einigung in den Hauptpunkten des Sparpakets mit seiner Koalition erreichen konnte (hier). Doch angesichts der wirtschaftlichen Situation im Land wird schnell erneut in Frage gestellt werden, inwiefern die neuen Sparmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden können.

Griechenland befindet sich im mittlerweile sechsten Jahr der Rezession und die griechische Wirtschaft wird auch im kommenden Jahr stärker schrumpfen als zunächst angenommen, berichteten zwei leitende Beamte dem WSJ mit Verweis auf den Entwurf des Haushaltsplans. Dieser soll am Montag dem Parlament vorgelegt werden. So geht die Regierung, nach einer Kontraktion von 7 Prozent in diesem Jahr, 2013 von einem Schrumpfen der Wirtschaft zwischen 3,8 Prozent und 4 Prozent aus. Im Frühjahr waren die EU Kommission und der IWF noch von einem Nullwachstum ausgegangen.

Für die griechische Wirtschaft bedeutet dies, dass auch im kommenden Jahr nicht von einer wirtschaftlichen Erholung gesprochen werden kann. Derzeit liegt der aktuelle Einkaufsmanager-Index bei 42,2 Punkten und damit deutlich unter der 50-Punkte-Grenze, die Wachstum signalisiert, wie die die Markit-Umfrage zeigt. Die Unternehmen haben ihre Produktion deutlich zurückgefahren und die Neubestellungen sind eingebrochen. Die weiter steigende Arbeitslosigkeit, die wachsende Zahl der Insolvenzen und der zunehmende Anteil an faulen Krediten (hier) lassen keinen schnellen Ausweg aus der Rezession erwarten.

Auch aus diesem Grund versucht die griechische Regierung, mit großen Sparanstrengungen die internationalen Geldgeber nicht nur zur Auszahlung der nächsten Tranche, sondern auch zur Gewährung von ein bisschen mehr Zeit zu bewegen (vier Jahre will die Koalition – hier). Dem Haushaltsentwurf soll bereits, so die Beamten, große Teile der für die nächsten 2 Jahre geplanten Kürzungen von über 11,5 Milliarden Euro vorneweg gestellt werden. Zudem werde der Haushaltsentwurf „Sparmaßnahmen von 7,8 Milliarden Euro für 2013 einschließen", sagte einer der Beamten.

Weitere Themen

Goldman Sachs profitiert am stärksten von US-Geldschwemme

Maschinenbau: Auftragseingang minus 11 Prozent

Deutschland und Frankreich einigen sich über die EADS-BAE Fusion

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...