Politik

Frankreich: Marine Le Pen will Freizügigkeit in der EU aussetzen

Im Gespräch mit dem französischen Präsidenten François Hollande hat FN-Chefin Marine Le Pen die Aussetzung des Schengen-Abkommens gefordert. Damit soll der Terror nachhaltig bekämpft werden. Weiterhin fordert sie, dass Paris seine Allianzen mit Ländern, die den islamischen Fundamentalismus finanziell unterstützen, aufkündigt.
11.01.2015 03:14
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Vorsitzende der Front National, Marine Le Pen, sprach am Freitag über ihr Treffen mit dem französischen Präsidenten François Hollande.

Dieser habe ihr versichert, dass die „inhaltliche Diskussion“ über den „Aufstieg des islamischen Fundamentalismus“ allen offen stehe und in diesem Zusammenhang alle Stimmen angehört werden, die die Sicherheit Frankreichs und seiner Bürger garantieren wollen.

Die Zeitung Le Point zitiert Le Pen:

„Ich sprach mit dem Präsidenten der Republik über die absolute Notwendigkeit, das Schengen-Abkommen auszusetzen und unsere Grenzen zu kontrollieren. Das ist ein wesentliches Element bei der Bekämpfung des Terrorismus und beim Kampf gegen den Waffenhandel (…) Wir diskutierten über die Bereitstellung von mehr finanziellen Mitteln und Ressourcen für die Polizei, Geheimdienste und das Militär.“

Des Weiteren forderte die FN-Chefin, dass die französische Außenpolitik neu ausgerichtet werden müsse. Allianzen mit Ländern, die den islamischen Fundamentalismus finanziell unterstützen, müssten aufgekündigt werden.

Le Monde zitiert Le Pen:

„Ich habe die Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht, dass denjenigen die Staatsangehörigkeit entzogen werden muss, die die doppelte Staatsangehörigkeit besitzen und in fremde Länder gehen, um barbarische Verbrechen zu begehen. Das scheint jedenfalls der Fall bei den Attentätern gewesen zu sein.“

Trotz ihres Ausschlusses vom Gedenkmarsch am Sonntag, habe Hollande ihr und ihren Mitgliedern eine Teilnahme angeboten. Er werde für ihre Sicherheit bürgen. Dafür wolle sie sich ausdrücklich bedanken. Doch sie wolle nicht an Veranstaltungen teilnehmen, wo sie unerwünscht sei, zitiert Les Échos Le Pen.

Der französische Präsident hingegen hat bisher keinerlei Details über sein Treffen mit der FN-Chefin bekanntgegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...

DWN
Finanzen
Finanzen Wölfe der Wall Street: US-Börsen zwischen Rekorden und Unsicherheiten – steigt der Goldpreis auf 5.000 Dollar?
08.09.2025

Die US-Börsen schwanken zwischen Euphorie und Risiko: Rekorde bei S&P 500 und Nasdaq treffen auf Sorgen um Fed-Unabhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik EU-Asylagentur: Deutschland bei Asylanträgen nicht mehr führend
08.09.2025

Seit mehr als zehn Jahren lag Deutschland bei Asylanträgen in Europa unangefochten an der Spitze. Nun übernehmen Frankreich und Spanien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum Führungskräfte manchmal unlogische Entscheidungen treffen – und was zu tun ist
08.09.2025

Führungskräfte treffen oft irrationale Entscheidungen – aus Zeitdruck, Denkfehlern oder Selbstüberschätzung. Doch wer mutig ist und...

DWN
Politik
Politik Zwei Jahre nach dem Start: Wird die Regierung das Heizungsgesetz abschaffen?
08.09.2025

Zwei Jahre nach Inkrafttreten des Heizungsgesetzes plant die schwarz-rote Koalition Änderungen. Zwischen Klimazielen, Förderkürzungen...

DWN
Politik
Politik USA kürzen Sicherheitshilfe für Europa – Baltikum besonders betroffen
08.09.2025

Die USA kürzen ihre Sicherheitshilfe für Osteuropa drastisch. Besonders das Baltikum gerät ins Wanken – und Deutschland muss stärker...

DWN
Politik
Politik Klinik-Atlas vor dem Aus: Warken plant das Ende von Lauterbachs Prestigeprojekt
08.09.2025

Der Klinik-Atlas von Karl Lauterbach sollte Transparenz für Patientinnen und Patienten schaffen. Doch nach Kritik und hohen Kosten plant...