Lesezeit: 1 min
05.10.2012 12:20
Frankreichs Wirtschaft wird in diesem Jahr weniger wachsen als zunächst angenommen. Dies durchkreuzt die Finanzpläne von Premier Francois Hollande. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der neuen Prognose kurz vor der Abstimmung über den Fiskalpakt ist denkbar ungünstig.
Frankreichs Wirtschaft stagniert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Angela Merkel reist am Dienstag überraschend nach Griechenland

Frankreichs Wirtschaft kann für dieses Jahr nur mehr ein Wirtschaftswachstum von mageren 0,2 Prozent verbuchen. Damit halbiert sich die ursprüngliche Wirtschaftsprognose für 2012. Im dritten und vierten Quartal ist eine Stagnation zu erwarten, so die französische Statistik-behörde INSEE. Damit bestätigt das Institut die Ergebnisse des ernüchternden französischen Einkaufsmanagerindex (mehr hier).

Francois Hollandes Regierung ging von einem Wachstum von 0,3 Prozent aus. Planungen der Regierung sahen vor, Sondereinsparungen zur Wirtschaftsvitalisierung einzusetzen, anstelle damit Haushaltslöcher zu stopfen (mehr hier). Jetzt, kurz vor der Entscheidung über den Fiskalpakt kommt die neue Prognose denkbar ungünstig (mehr hier). Hollandes Pläne, durch Steuererhöhung das Haushaltsloch zu stopfen, wären angesichts dieser wirtschaftlichen Entwicklung nicht mal annähernd erreichbar.

Dies schränkt gleichzeitig sämtliche politischen Planspiele Frankreichs zur Ratifizierung des Fiskalpakts enorm ein. Lehnt Frankreich den Fiskalpakt ab, drohen Wetten gegen Europas zweitgrößte Volkswirtschaft (mehr hier). Frankreichs Politikern bleibt eigentlich nur die Überlegung, wie Sie die Vertragsklausel der Haushaltsdefizitgrenze von drei Prozent umsetzen sollten  – dies dürfte aber angesichts der schlechten Wirtschaftsprognose sehr schwierig werden. Cedric Audenis von INSEE fasst die Aussicht dennoch recht optimistisch zusammen: „Es gibt keinen Aufschwung wie in den Vereinigten Staaten, aber andererseits ist es auch nicht so, wie überall in der Eurozone, wo Rezession vorherrscht.“

Weitere Themen

EU zweifelt an Defizit-Berechnungen von Spanien

Samaras: Scheitere ich, stürzt Griechenland ins Chaos

Transparency International: Steinbrück hat Nebeneinkünfte verschleiert


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...