An mehreren deutschen Flughäfen müssen sich Passagiere am Montag wegen des Tarifkonflikts in der Sicherheitsbranche auf Verzögerungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten der Branche an den Flughäfen Hamburg, Stuttgart und Hannover zu ganztägigen Streiks auf. Damit werde angesichts der festgefahrenen Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen der Druck auf den Arbeitgeberverband BDSW erhöht, erklärte Verdi am Sonntag.
Allein in Hamburg könnten rund 40.000 Passagiere von dem Streik betroffen sein, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Geplant seien eigentlich gut 400 Starts und Landungen. Doch viele Fluggäste würden die Sicherheitskontrollen wohl nicht rechtzeitig passieren. Die Fluggesellschaften hätten angekündigt, nur leichte Verspätungen zu akzeptieren und die Flüge nicht warten zu lassen. Die Lufthansa streicht wegen des Streiks insgesamt 18 Flüge auf den Routen Frankfurt/Hamburg und München/Hamburg. Davon seien knapp 2000 Passagiere betroffen, sagte ein Sprecher der größten deutschen Fluglinie.
Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen für das private Sicherheitspersonal auf Flughäfen, in Flüchtlingsheimen, Atomkraftwerken und ähnlichen Bereichen zwischen 0,70 und 2,50 Euro je Stunde. In Nordrhein-Westfalen hatten sich die Tarifparteien am Donnerstag auf Lohnerhöhungen geeinigt. Die Arbeitgeber müssten sich nun auch in anderen Bundesländern bewegen, forderte Verdi. "Sicherheit hat ihren Preis", sagte Bundesvorstandsmitglied Petra Gerstenkorn. Auch Beschäftigte in militärischen oder kerntechnischen Anlagen werden sich Verdi zufolge am Montag teilweise an den Warnstreiks beteiligen.