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Soros fürchtet herbe Verluste und verlangt weitere EU-Kredite für die Ukraine

US-Investor George Soros fordert weitere Milliarden-Kredite aus EU-Steuergeldern für die Ukraine. Der Fokus der Europäer sei zu sehr auf Griechenland gerichtet. Doch der Kampf Europas gegen Russland fände in der Ukraine statt. Der Grund der erneuten Forderung von Soros: Er befürchtet einen Schuldenschnitt bei den privaten Anleihen-Gläubigern der Ukraine, zu denen auch er gehört.
30.03.2015 00:23
Lesezeit: 1 min

US-Milliardär George Soros sagte in einem Interview mit dem BBC Radio 4, dass die EU die schlechte finanzielle Lage der Ukraine ignoriere. Er fordert Brüssel auf, zusätzliche Mittel für Kiew bereitzustellen.

Ihm zufolge sei Europa zu sehr mit den finanziellen Problemen Griechenlands beschäftigt. Im Gegensatz zu den Griechen würden die Ukrainer ihren Weg gen Europa einschlagen, um der „russischen Bedrohung“ zu begegnen.

„Dies ist ein Land mit mehr als 40 Millionen Menschen, die Europäer sein wollen. Diese Menschen wollen wirklich aufstehen, kämpfen und ihr Leben opfern, aber Europa ignoriert diese Tatsache. Das ist ein schrecklicher, schrecklicher Fehler. Deshalb muss Europa aufwachen, bevor es zu spät ist“, zitiert die Irish Times Soros. Zuvor sagte Soros, die Ukraine benötige Finanz-Kredite in Höhe von 50 Milliarden Dollar.

Soros selbst hat in ukrainische Staatsanleihen investiert und fürchtet um seine Anlagen. Es besteht die Gefahr, dass es zu einem Schuldenschnitt bei den privaten Gläubigern der Ukraine kommt. Davon wäre Soros direkt betroffen. Deshalb sollen die EU-Steuerzahler aushelfen, um seine Investitionen zu sichern. Mitte März hatte die ukrainische Finanzministerin Natalia Jaresko eine Telefonkonferenz mit den Gläubigern geführt, um den Wunsch nach einem Schuldenerlass in Höhe von 15 Milliarden Dollar anzukündigen. Doch die Gläubiger wollen einen Hair-Cut in dieser Höhe nicht akzeptieren.

Im Januar 2015 schrieb Soros in einem Beitrag für das Project Syndicate: „Die Mitglieder der EU finden sich im Kriegszustand. Sie müssen beginnen, auch so zu handeln. Das bedeutet, sie müssen ihre Verpflichtung auf einen fiskalischen Sparkurs modifizieren und erkennen, dass es besser für sie ist, der Ukraine zu helfen, sich selbst zu verteidigen, und nicht darauf zu vertrauen, dass sie die EU nicht direkt verteidigen müssen.“

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