Finanzen

Griechenland: Steuerbehörde entgehen 13 Milliarden Euro

Von über 1.500 Schuldnern bekommt Griechenland noch rund 13 Milliarden Euro Steuern. Die griechische Steuerbehörde konnte aber nur 19 Millionen Euro eintreiben. Die meisten Schuldner sind bereits selbst pleite oder haben ihr Geld im Ausland angelegt.
16.10.2012 17:29
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Finanzminister: Neues Spanien-Bailout immense Gefahr für Italiens Haushalt

Der griechische, stellvertretende Finanzminister Giorgos Mavraganis übergab dem Parlament eine ernüchternde Steuermeldung: Von mehr als 13 Milliarden Euro, die dem Staat noch zustehen, konnten die Behörden lediglich 19 Millionen Euro einsammeln. Jeder der über 1.500 griechischen Großschuldner schuldet dem Staat noch fünf Millionen Euro, berichtet KeepTalkingGreece.com.

Dem Bericht des Finanzministers zufolge sind die meisten der Großschuldner selbst pleite. In 134 von 459 untersuchten Fällen sind Drittschuldner dem Staat zuvorgekommen und haben bereits Mittel konfisziert. Knapp 30 Millionen Euro mussten bereits vom Staat abgeschrieben werden. Die Erhebung von weiteren rund 282 Millionen Euro Steuern wurde aufgeschoben. Insgesamt ist unklar, ob die Steuerbehörde überhaupt jemals die fehlenden 13 Milliarden Euro aufgrund des löchrigen Steuersystems und der Pleiten eintreiben können wird.

Der Staat versucht nun, durch Untersuchungen des engeren Personenkreises der Schuldner noch an Steuergelder heranzukommen. Hätten alle Großschuldner ihren Beitrag an Steuern gezahlt, wären bereits jetzt die Voraussetzungen für die Auszahlung der nächsten Tranche in Höhe von 36 Milliarden Euro erfüllt (mehr hier).

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