Gemischtes

Gegen eigene Vorgaben: Politiker fahren kaum Elektroautos

Die Regierung setzt weit weniger Elektroautos ein, als sie selbst vorschreibt: Nur sechs Prozent der angeschafften Dienstwagen haben einen Elektro-Antrieb. Die vorgeschriebene Quote von zehn Prozent erfüllen nur vier von 17 Bundesministerien und Behörden.
05.05.2015 11:22
Lesezeit: 1 min

Die Regierung verfehlt ihre eigenen Vorgaben für den Einsatz von Elektroautos, zehn Prozent der neu gekauften oder angemieteten Dienstwagen elektrisch zu fahren. Nur vier von 17 Bundesministerien und Behörden erfüllen die Quote, so eine Antwort der Regierung auf eine Grünen-Anfrage.

Im Schnitt fahren nur sechs Prozent der Mitarbeiter mit Elektroautos, kritisiert der Grüne Abgeordnete Stephan Kühn im Tagesspiegel. Lediglich das Auswärtige Amt, das Innen- und das Verkehrsministerium sowie das Bundespresseamt halten die 10-Prozent Vorgabe ein. Im Familienministerium gebe es ebenso wie im Justiz- und Entwicklungsministerium hingegen überhaupt keine Elektroautos, eine Anschaffung sei in diesem Jahr auch nicht mehr geplant.

Eigentlich wollten die Politiker für die Energiewende mit gutem Beispiel vorangehen: Die Vorgaben besagen, dass bereits ab 2013 mindestens 10 Prozent aller Dienstwagen einen Elektroantrieb haben sollen. Eine entsprechende Beschaffungsaktion wurde im nationalen Aktionsplan Energieeffizienz für 2015 zwar angekündigt, bisher sind allerdings keinerlei konkreten Pläne zur Umsetzung bekannt.

Auch der Bundesverkehrsminister geht mit schlechtem Beispiel voran: Alexander Dobrindt fährt einen BMW 530d xDrive Gran Turismo und ist mit einem Ausstoß von 163 Gramm CO2 pro Kilometer damit laut Dienstwagen-Ranking der Deutschen Umwelthilfe Vorletzter im Emissionsranking der deutschen Politiker.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...