Politik

Monsanto macht Übernahme-Angebot für Syngenta

Syngenta bestätigte, dass ein umgerechnet 45 Milliarden Dollar schweres Übernahme-Angebot des US-Saatgut-Produzenten Monsanto eingegangen sei. Syngenta ist das Angebot allerdings zu niedrig. Der Schweizer Konzern hat es einstimmig abgelehnt.
08.05.2015 12:58
Lesezeit: 1 min

Der US-Saatgut- und Genpflanzenproduzent Monsanto will den Schweizer Konkurrenten Syngenta schlucken. Syngenta bestätigte am Freitag in Basel, dass ein umgerechnet 45 Milliarden Dollar (42 Milliarden Franken) schweres Angebot der Amerikaner eingegangen sei. Monsanto sei bereit, je Syngenta-Aktie 449 Franken zu bezahlen. Der Syngenta-Verwaltungsrat habe das Angebot bereit einstimmig abgelehnt. Die Offerte sei auf jeden Fall zu niedrig. „Der Vorschlag von Monsanto reflektiert die herausragenden Wachstumsaussichten der Strategie von Syngenta nicht“, erklärte Syngenta-Präsident Michel Demare.

An der Börse Zürich kletterten die Syngenta-Aktien 17 Prozent auf 390 Franken. Das ist zwar der größte Kurssprung der Unternehmensgeschichte. Dennoch blieb der Kurs deutlich unter dem Angebotspreis von Monsanto. „Obgleich eine vollständige Übernahme von Syngenta durch Monsanto nicht ausgeschlossen werden kann, ist sie nicht einfach zu realisieren, insbesondere wegen wettbewerbsrechtlichen und steuerlichen Auflagen“, erklärten die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Zudem wollte Monsanto einen Teil des Kaufpreises in eigenen Aktien leisten. Dies schmälere die Attraktivität des Angebotes.

Sollte es trotzdem zu einem Zusammenschluss kommen, würde ein Konzern mit einem jährlichen Umsatz von rund 31 Milliarden Dollar entstehen. Monsanto war Insidern zufolge bereits im vergangenen Jahr mit Kaufabsichten bei Syngenta abgeblitzt. Doch die Amerikaner hätten nie aufgegeben und wollten die Fusion unbedingt durchziehen, hatte ein mit der Geschäftsstrategie des Unternehmens aus St. Louis vertrauter Banker kürzlich gesagt. Syngenta ist der weltgrößte Hersteller von Pestiziden gegen Insektenbefall, Unkräuter und Pilze. Monsanto ist führend bei Saatgut und vor allem für seine gentechnisch veränderten Maissorten bekannt. In diesen Geschäftsfeldern tummeln sich auch die zwei deutschen Konzerne Bayer und BASF.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...