Finanzen

Ratlose Investoren flüchten in Cash und Gold

Die Bank of America rät ihren Anlegern trotz Niedrigzinsen dazu, mehr auf Cash zu setzen, als üblich. Zudem solle in Gold investiert werden. Die Märkte befänden sich nach Ende des QE in den USA und vor der lange erwarteten Zinserhöhung in einer Übergangsphase, die es zu überbrücken gilt. Als Gefahren in dieser Zeit drohen Flash Crash, mittelmäßige Zinsen und extreme Schwankungen im Handel.
22.05.2015 01:00
Lesezeit: 1 min

Die Bank of America warnt ihre Investoren vor der angespannten Situation auf dem US-Markt: Die Fed hat ihr QE im Oktober 2014 beendet. Gleichzeitig wartet alles darauf, dass die US-Notenbank das erste Mal nach acht Jahren die Zinsen wieder erhöht. Beobachter halten es allerdings auch für möglich, dass die Fed sogar das Gegenteil tut und QE 4 startet.

Für die Zeit der Ungewissheit, die Bank of America nennt sie „Twighlight-Zone“, sollen Anleger verstärkt auf Cash und Gold setzen, zitiert Bloomberg aus einer Mitteilung der Bank.

„Die Investoren befinden sich weiterhin in einer ,Twilight-Zone‘, also in der Übergangszeit zwischen dem Ende des QE und der ersten Zinserhöhung durch die Fed – der Beginn der Normalisierung der Geldpolitik. Der Zustand der „Twilight-Zone“ wird solange andauern, bis die US-Wirtschaft robust genug ist, der Fed eine Zinserhöhung zu erlauben. Dadurch soll einem Markt- oder Makroschock vorgebeugt werden. Die Investitions-Rückgänge werden mit einer großen Wahrscheinlichkeit aufgrund von mittelmäßigen Renditen andauern. Es drohen der Flash-Crash und starke Schwankungen im Handel. Aus diesen Gründen befürworten wir für die Mitte des Jahres Investitionen in Cash und Gold. Angesichts von unverhältnismäßigen Liquiditäten, Gewinnen, technische Störungen, Regulierungen und der Einkommensungleichheit, kann das Potenzial für einen reinigenden Rückgang bei den Preisen für Vermögenswerte nicht außer Acht gelassen werden. Die wahrscheinlichsten Beschleuniger dieser Entwicklung sind: Verbraucher, Spekulationen, Vorzugsaktien und hochverzinsliche Anleihen.“

Damit reiht sich die Bank of America in jene Finanzinstitute ein, die Anleger vor einer Krise warnen und raten, sich auf diese vorzubereiten: In einem für die Finanzindustrie ungewöhnlich deutlichen Papier haben die Chefs zahlreicher großer, internationaler Finanz- Unternehmen vor den Gefahren des Platzens von Asset-Blasen und unkontrollierbaren Folgen von zu vielen Krediten gewarnt.

Das unter der Moderation des World Economic Forum (WEF) veröffentlichte Papier lässt erkennen, dass die grundlegenden Probleme der Finanzmärkte trotz der durch die Zentralbanken in das System gepumpten Liquidität offenkundig nicht gelöst sind.

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock warnt ebenfalls vor ungewöhnlich niedrige Renditen und die sich dadurch bedingenden Kursänderungen an den Anleihemärkten – sowohl nach oben und unten. Diese bringen vor allem die Pensionsfonds unter Druck. Weltweit hält diese Gruppe rund 20 Billionen US-Dollar an Assets, so ein Blackrock-Manager in der FT.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...