Finanzen

Privatbank Julius Bär profitiert durch starken Franken

Lesezeit: 1 min
03.06.2015 10:35
Der starke Franken hat bisher das Handelsgeschäft des Vermögensverwalters Julius Bär angekurbelt. Von Januar bis April kletterte die Vorsteuer-Gewinnmarge nahe an das obere Ende des mittelfristigen Zielbereichs von 30 bis 35 Basispunkten. Im Gesamtjahr 2014 stand dieser Wert noch bei 26 Basispunkten.
Privatbank Julius Bär profitiert durch starken Franken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die heftigen Kursschwankungen am Schweizer Finanzmarkt haben der Privatbank Julius Bär einen guten Start in das neue Jahr beschert. Der starke Franken kurbelte das Handelsgeschäft an und spülte Geld in die Kasse des Vermögensverwalters. Von Januar bis April kletterte die Vorsteuer-Gewinnmarge nahe an das obere Ende des mittelfristigen Zielbereichs von 30 bis 35 Basispunkten, wie Bär am Dienstag mitteilte. Im Gesamtjahr 2014 stand dieser Wert noch bei 26 Basispunkten. Genaue Gewinnzahlen will Bär erst zum Halbjahr vorlegen.

Mitte Januar kappte die Schweizerischer Nationalbank (SNB) die Anbindung an den Euro. Daraufhin schoss der Franken in die Höhe, während die Aktien einbrachen. Die Anleger kauften und verkauften Devisen, Aktien, Anleihen sowie Zertifikate und sorgten damit für einen Gebührensegen bei Bär. Damit erreichte das Institut ähnliche Gewinn-Margen wie die größeren Konkurrenten UBS und Credit Suisse.

Der starke Franken hatte aber auch eine Schattenseite für Bär: Die Währungverschiebungen kosteten Bär 19 Milliarden Franken an verwaltetem Vermögen, weil der größte Teil der Kundengelder in Fremdwährungen angelegt ist. Insgesamt beliefen sich die Vermögen Ende April auf 289 Milliarden Franken. Dass reiche Privatkunden neues Geld zu Bär trugen, federte den Einfluss des Frankens ab. Der Neugeldzufluss lag allerdings am unteren Ende des mittelfristigen Zielbereiches, der von vier bis sechs Prozent der verwalteten Vermögen reicht. Kunden in Frankreich und Italien hätten bisher unversteuerte Gelder den Behörden gemeldet und ein Teil nachzahlen müssen, erklärte Bär.

"Die Akquirierung neuer Kundengelder scheint weiterhin ein zähes Unterfangen", erklärte Michael Kunz, Analyst der Zürcher Kantonalbank. "Allerdings ist positiv zu werten, dass die Marktturbulenzen im Gefolge des SNB-Entscheids die bestehenden Kunden aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt haben." An der Börse gewannen die Bär-Aktien gut ein Prozent an Wert.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Wo Finanzminister Lindner den Rotstift ansetzen will
02.12.2023

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkretisiert, in welchen Bereichen er Einsparungen für möglich hält, um die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Verwalter des Wohlstands sind mit ihrem Latein am Ende angekommen
02.12.2023

In Deutschland und Österreich sinkt die Wirtschaftsleistung. Was ist passiert? Welche geheimnisvollen, bösen Mächte sind da am Werk,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen sie die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...