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Unternehmen in den USA haben seit Anfang September über 62.000 Stellen gestrichen, das ist der größte Einbruch auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt seit 2010. Insgesamt werden für 2012 in Amerika 158.000 Stellen gekürzt, 30.000 Stellen mehr als in 2011. Als Begründung wird die schwache Konjunktur in Europa angegeben sowie die unsicheren Aussichten für 2013.
In Europa zeigt sich ein ähnlicher Trend. Viele Unternehmen haben bereits ihre Gewinnankündigungen für 2012 nach unten korrigiert. Aus Angst vor Überproduktion, nachlassenden Absätzen und zu hoher Arbeitskosten wurde bereits Werke beim schwedischen Autohersteller Volvo geschlossen (mehr hier). Auch Daimler fährt die Produktion zurück und gönnt seinen Mitarbeitern einen verlängerten Weihnachtsurlaub (hier). Nun hat auch Ford nach Angaben von Reuters angekündigt, drei seiner Produktionsstätten, eine in Belgien und zwei in Großbritannien, zu schließen und mehr als 5.000 Arbeitsplätze zu streichen.
„Die Unternehmen sagen sich, wir dürfen jetzt keine Vorräte ansammeln“, sagt Janna Sampson Managerin der amerikanischen Investment-Firma Oakbrook der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Wir müssen jetzt rank und schlank sein, bis wir wissen, wie sich die Aussichten für 2013 entwickeln.“ Nach der überraschend positiven Meldung über einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen in den Vereinigten Staaten (hier), haben sich die Aussichten für dieses und nächstes Jahr wieder relativiert (hier).
Grund für die dynamische Arbeitsmarktentwicklung in den USA sind die geringen Kündigungsschutzregelungen. Das ‚Hire and Fire‘-Prinzip erlaubt Unternehmen in wirtschaftlich guten Zeiten schnell ihr Personal aufzustocken, führt aber auch schnell zu Massenentlassungen, wenn die Aussichten wie momentan schlecht sind. Schwankungen am Arbeitsmarkt gelten somit als Indikator für wirtschaftliche Entwicklung.
Die europäischen Arbeitsmarktreformen in finanzschwachen Ländern wie Griechenland und Spanien zielen ebenfalls auf eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ab, um die Entwicklung der Lohnkosten so gering wie möglich zu halten. Das soll Investitionsanreize schaffen, die bisher jedoch noch auf sich warten lassen. Die schwache Wirtschaft und der schrumpfende Arbeitsmarkt sind entscheidende Themen im US-Wahlkampf, die Präsident Barack Obama am 6. November sein Amt kosten könnten (hier).
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