Politik

Klare Botschaft an die EU: 61,3 Prozent der Griechen gegen Troika-Kurs

Ersten Auszählungen zufolge hat die Mehrheit der Griechen gegen die Vorgaben der Troika gestimmt. Das Ausmass der Ablehnung ist mit 61,3 Prozent überraschend hoch.
05.07.2015 19:21
Lesezeit: 1 min

Die Griechen haben im Referendum die Forderungen der Troika nach ersten Auszählungen überraschend klar abgelehnt. Wie das Athener Innenministerium am Sonntag mitteilte, stimmten nach Auszählung von 93 Prozent der abgegebenen, gültigen Wahlzettel 61,3 Prozent mit «Nein» und 38,7 Prozent mit «Ja».

Damit stärkten die Wähler dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras den Rücken, der eine Ablehnung empfohlen hatte. Die griechische Regierung kündigte unmittelbar nach dem Referendum neue Verhandlungen mit den Geldgebern an. Noch am Sonntagabend wolle man substanzielle Gespräche mit den internationalen Partnern beginnen, erklärte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis im Fernsehen. «Das Mandat (des Volkes) ist klar», sagte Sakellaridis. Tsipras werde sich «sehr schnell bewegen, um den Auftrag des Volkes in die Tat umzusetzen».

Nach der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse brach im «Nein»-Lager Jubel aus. Nach TV-Berichten strömten Hunderte Anhänger der Ablehnung des neuen Kredit-Programms in Athen auf den Platz vor dem Parlament und feierten.

Die Wahlbeteiligung lag laut Innenminister Voutsis bei 50 Prozent. Damit sind die 40 Prozent locker genommen, die für Verfassungsmäßigkeit notwendig waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...