Politik

Bond-Markt: EZB verstärkt Ankauf von europäischen Schulden

Die EZB hat in den vergangenen Wochen den Ankauf von Staatsanleihen und anderen Papieren forciert. Damit können sich die Staaten weiter billig verschulden. Eine Aussage über die „Reaktion der Märkte“ auf die Griechenland-Krise wird damit allerdings unmöglich.
13.07.2015 16:59
Lesezeit: 1 min

Die EZB hat bei ihrem OMT-Anleihenprogramm die Bondskäufe wieder leicht beschleunigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken erwarben seit dem Beginn der Käufe am 9. März inzwischen öffentliche Schuldtitel für insgesamt 216,35 Milliarden Euro, wie die Euro-Wächter am Montag in Frankfurt mitteilten. Die Währungshüter nahmen in der Woche bis zum 10. Juli für etwa 11,7 Milliarden Euro zusätzliche Papiere in ihre Bücher. In der Vorwoche waren es noch 10,8 Milliarden Euro gewesen.

Die Währungshüter wollen bis September 2016 Wertpapiere im Volumen von 1,14 Billionen Euro erwerben. Im Schnitt sollen pro Monat Titel im Volumen von etwa 60 Milliarden Euro gekauft werden. Neben Staatsanleihen zählen dazu auch Pfandbriefe ("Covered Bonds") und Hypothekenpapiere ("ABS"). Die EZB wollte die Käufe vor der Ferienzeit etwas forcieren, im laufenden Monat und auch im August sollen die Käufe entsprechend leicht verlangsamt werden. Griechische Staatsbonds werden aktuell nicht erworben, denn sie erfüllen die Kriterien nicht.

Die EZB will mit der Geldflut Banken zur stärkeren Vergabe von Krediten an die Wirtschaft anregen. Denn werden durch die Käufe Engagements in Anleihen weniger rentabel, soll stattdessen mehr in Darlehen investiert werden, so der Grundgedanke. Das würde die Konjunktur beflügeln und die Inflation antreiben, die im Juni bei lediglich 0,2 Prozent lag. EZB-Ziel ist eine Teuerung von knapp zwei Prozent. Diese Rate sieht die EZB als günstig für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung an.

DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...