Finanzen

Investoren kritisieren Euro-Retter wegen Banken-Umbau in Griechenland

Investoren kritisieren die EZB, den ESM und die Euro-Gruppe wegen der unklaren Verhältnisse beim Umbau der griechischen Banken. Das ist ein ernste Warnung: Die Euro-Retter laufen Gefahr, den europäischen Banken-Sektor in seinen Finanzierungs-Möglichkeiten zu beschneiden.
22.07.2015 18:33
Lesezeit: 1 min

Die möglichen Folgen eines Umbaus griechischer Geldhäuser machen deren Anleihe-Gläubigern Sorgen. Halter vorrangiger Bonds der National Bank of Greece (NBG) bemängelten in einem Brief an die Europäische Zentralbank (EZB), den Euro-Rettungsfonds ESM, die Euro-Gruppe und die griechische Notenbank fehlende Klarheit und Transparenz über Schritte zur Wiederbelebung des griechischen Finanzsektors. Für eine Rekapitalisierung der NBG sollten erst privatwirtschaftliche Lösungen voll ausgelotet werden, forderten sie. Erst dannach solle auf Abwicklungsinstrumente zurückgegriffen werden.

Sei tatsächlich eine Abwicklung notwendig, müssten zudem die Kredit-Hierarchien genau beachtet werden, hieß es in dem Brief, den der Thomson Reuters-Branchendienst IFR einsah. Vorrangige Bond-Halter sollten nicht angetastet werden. Sie besitzen nach Informationen eines Insiders aus dem Umfeld der Brief-Autoren etwa ein Viertel der 750 Millionen Euro schweren NBG-Anleihe mit Fälligkeit im April 2019. Die Bonds kamen 2014 auf den Markt - Hedge-Fonds hatten sich IFR zufolge rund 38 Prozent der Titel gesichert.

Die auf dem Euro-Gipfel vergangene Woche erzielte vorläufige Einigung sieht vor, dass ein neues Kreditprogramm bis zu 25 Milliarden Euro zur Rekapitalisierung griechischer Banken umfassen soll. Früheren Informationen von Insidern zufolge könnte von den vier großen Instituten - NBG, Eurobank, Bank of Piraeus und Alpha Bank nach einem Branchenumbau möglicherweise nur zwei bestehen bleiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...