Lesezeit: 1 min
11.08.2015 11:23
China hat die Landeswährung Yuan um knapp zwei Prozent gedrückt. Die Zentralbank spricht von einer „einmaligen Abwertung“. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten sei eine Korrektur notwendig, um die „noch recht starke“ Währung an die Erfordernisse des Marktes anzupassen.
China: Zentralbank wertet Yuan ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China wertet nach einer Serie schwacher Konjunkturdaten seine Landeswährung Yuan ab. Der Kurs werde mit der "einmaligen Abwertung" um knapp zwei Prozent gedrückt, teilte die Zentralbank am Dienstag mit. Die Währung sei "noch recht stark im Vergleich zu anderen weltweiten Währungen und weicht von den Markterwartungen ab", begründete sie ihren Schritt. Daher sei es notwendig, den Kurs den Erfordernissen des Marktes anzupassen.

Eine Reihe von Konjunkturdaten fiel zuletzt enttäuschend aus. So brachen die Exporte im Juli um 8,3 Prozent ein. "Die Maßnahme zielt darauf ab, den Druck von Chinas schwacher Exportleistung zu nehmen", sagte Ökonom Guo Lei vom Finanzhaus Founder Securities in Shanghai. Eine schwächere Währung macht Produkte des Exportweltmeisters im Ausland preislich attraktiver. Selbst wenn die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr wie von der Regierung gewünscht um sieben Prozent expandieren würde, so wäre dies das schwächste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert.

Der Yuan ist keine frei schwankende Währung wie etwa der Euro. Vielmehr ist er an den Kurs des Dollar gebunden: Die Zentralbank legt arbeitstäglich einen Referenzkurs fest, um den der Yuan um maximal zwei Prozent schwanken darf. Am Dienstag legte sie ihn auf 6,2298 Yuan je Dollar fest, nach 6,1162 Dollar am Montag - das war die bislang größte Anpassung binnen eines Tages. Der australische Dollar geriet dadurch ebenso unter Druck wie der Won in Südkorea.

Die Entscheidung der Zentralbank ist eine Abkehr von der bisherigen Politik. Diese zielte darauf ab, die Binnennachfrage zu stärken, die Kreditaufnahme von Firmen und Auslandsinvestitionen zu erleichtern sowie ausländische Unternehmen und Regierungen zu einem stärkeren Gebrauch des Yuan zu ermuntern.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...