Politik

Italien: Wirtschaft im Sinkflug

Lesezeit: 1 min
05.11.2012 17:08
Der Ausblick für die italienische Wirtschaft ist negativ. Auch 2012 und 2013 wird das BIP schrumpfen, so das Statistikinstitut Istat. Verantwortlich dafür sind die Sparmaßnahmen der Regierung Montis.
Italien: Wirtschaft im Sinkflug

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Aktuell: Spanien: Arbeitslosenzahl erreicht absolute Rekordhöhe

Die Probleme der Weltwirtschaft werden auch die italienische Wirtschaft beeinträchtigen, so das italienische Statistikinstitut Istat am Montag. Das BIP werde 2012 aufgrund des Einbruchs der Binnennachfrage um 2,3 Prozent sinken. 2013 wird das BIP um 0,5 Prozent sinken. Investitionen würden „erheblich nachlassen". Auch der Privatkonsum werde wegen fallender Kaufkraft und steigender Arbeitslosigkeit zurückgehen. Bereits letzte Woche wurde die Arbeitslosenquote für Italien mit 10,8 Prozent angegeben (mehr hier). Nur die wachsenden italienischen Exporte würden 2012 und 2013 einen noch stärkeren Rückgang des BIP verhindern.

Diese negativen Vorhersagen unterlägen außerdem verschiedenen Risiken. Die finanziellen Spannungen in der Eurozone könnten zurückkehren, wodurch italienische Staatsanleihen unter Druck geraten könnten. Zwar erwartet Istat für 2013 einen Anstieg des internationalen Handels um 4,7 Prozent, aber auch das Risiko eines weiter schwachen Welthandels wird erwähnt. In diesem Fall könnte es 2013 eine tiefere und längere Rezession geben.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti hat Sparprogramme in Höhe von 20 Milliarden Euro und Änderungen im Renten- und Sozialsystem durchgesetzt (mehr hier). Einem Bericht von Bloomberg zufolge begegnete er dadurch dem eigentlichen Problem des Landes, der zweitgrößten Schuldenquote in der Eurozone nach Griechenland. Nun hat seine Politik der Einsparungen einerseits und der Steuererhöhungen andererseits die unausweichlichen Konsequenzen auf der Nachfrageseite ausgelöst.

Weitere Themen

Griechenland: Landesweite Streiks legen Land lahm

Wegen Wahlbetrug: Massive Proteste in der Ukraine

Falsche Ratings: S&P drohen Klagen in Europa


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...