Griechenland will in den kommenden fünf Tagen etwa 12.000 Flüchtlinge von der Insel Lesbos auf das Festland nach Athen holen. Dazu werde die Zahl der Fähren von drei auf vier oder fünf erhöht, kündigte der amtierende Einwanderungsminister Yannis Mouzalas am Montag im staatlichen Fernsehen an. Zudem würden Registrierungsstellen eingerichtet und Schiffe als provisorische Unterkünfte für Flüchtlinge hergerichtet. Auf Lesbos halten sich nach seinen Angaben 15.000 bis 18.000 Flüchtlinge auf. Die Insel könne aber nur mit 4.000 bis 5.000 zurechtkommen. Der größte Teil der Flüchtlinge dürften Syrer sein, die vor dem Bürgerkrieg in die Türkei geflohen sind und es von dort aus auf die nahegelegene griechische Insel geschafft haben.
Seit Montag vergangener Woche wurden nach Regierungsangaben über 15.000 Flüchtlinge von den Inseln auf das Festland gebracht. Von dort aus versuchen die meisten, über die sogenannte Balkanroute via Mazedonien, Serbien und Ungarn weiter nach Deutschland zu kommen. Wegen des enormen Andrangs in Ungarn erlaubt Deutschland derzeit Flüchtlingen aus dem osteuropäischen EU-Land die Einreise ohne die in der EU vereinbarten Verfahren.