Politik

Bundesamt für Flüchtlinge: De Maizière ernennt neuen Präsidenten

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit soll künftig auch die Asyl-Behörden führen. Der bisherige Präsident war völlig überraschend zurückgetreten. Seine Behörde fühlte sich offenkundig von der Politik überrollt.
18.09.2015 17:07
Lesezeit: 1 min

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, übernimmt zusätzlich auch die Führung der obersten Asylbehörde. Nur einen Tag nach dem überraschenden Rücktritt des Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, wurde Weise am Freitag mit dessen Nachfolge betraut. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, Weise übernehme eines der schwierigsten Ämter. Weise ist seit über elf Jahren Vorstandschef der BA, die wie das BAMF ihren Sitz in Nürnberg hat.

Schmidt hatte seinen Rücktritt „aus persönlichen Gründen“ erklärt. Die Behauptung ist natürlich eine Unwahrheit: Manfred Schmidt gilt als korrekter Beamter, der am Höhepunkt einer historischen Flüchtlingskrise nicht einfach zurücktritt. Der Chef von Pro Asyl, sagte der AFP, Schmidt sei „eine hoch zu schätzende Persönlichkeit“. Er sieht die Gründe für die überlangen Asylverfahren nicht bei BAMF, sondern beim Bundesinnenminister.

„Herr Weise gehört zu den erfahrensten und besten Behördenleitern, die wir in Deutschland haben“, sagte de Maiziere. „Er kann führen, er kann eine Behörde modernisieren. Er ist jetzt für diese Aufgabe der Beste.“ Wie kein anderer verfüge er zudem über Erfahrungen im Personalmanagement aber auch bei der Eingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt.

Nach Angaben des Ministers hat Weise für die Übernahme des Amts „nicht den Hauch einer Bedingung gestellt“. Am Montag wolle er sich mit Weise treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. An den Strukturen beider Behörden ändere sich nichts. Weise leitet bereits einen Arbeitsstab, der die Zusammenarbeit von BA und BAMF für eine schnelle Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt koordinieren soll.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis kaum...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Ist der Krisenmodus vorbei? Neuer CEO Doustdar will Vertrauen zurückgewinnen
08.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie braucht neue Impulse, um Wachstum und Anlegervertrauen zurückzugewinnen. „Dass ich anders bin, ist die halbe...

DWN
Politik
Politik Stagnierendes Wirtschaftswachstum und gigantische Schulden: Wie realistisch ist die Finanzpolitik der Bundesregierung?
08.08.2025

Die Wirtschaft stagniert, der Arbeitsmarkt kollabiert. Doch die Bundesregierung gibt unermüdlich geliehenes Geld aus. Die...

DWN
Politik
Politik Trump gegen den diplomatischen Konsens: Treffen mit Putin rückt näher
08.08.2025

Donald Trump will mit Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg verhandeln – ohne Selenskyj. Ein neuer geopolitischer Machtpoker beginnt....

DWN
Finanzen
Finanzen Crocs-Aktie stürzt ab trotz solider Quartalszahlen: Was wirklich hinter dem Kursrutsch steckt
08.08.2025

Die Crocs-Aktie hat am Donnerstag einen historischen Kurssturz erlitten, obwohl die aktuellen Quartalszahlen solide ausfallen. Und am...